Die Ingenbohler Schwestern erneuern Missbrauchsopfern gegenüber ihre Bitte um Vergebung.
Anlass ist die Veröffentlichung eines Zwischenberichtes des Historikers Markus Furrer
über Vorkommnisse in Luzerner Kinder- und Jugendheimen im Zeitraum 1930 bis 1970.
Die Ordensgemeinschaft hatte bereits vor einem Jahr um Vergebung gebeten. Die „Übergriffsvorwürfe
gegenüber Schwestern unserer Gemeinschaft in verschiedenen Erziehungsinstitutionen
der Schweiz“ erschütterten die Ordensgemeinschaft zutiefst, heißt es in der Stellungnahme
der Ingenbohler Schwestern. Die Taten hätten schmerzlich vor Augen geführt, dass „das
Verhalten einzelner unserer Mitschwestern in einem krassen Widerspruch stand zu unseren
Ordensidealen, unseren Leitbildern und Richtlinien“. Nach Bekanntwerden mutmaßlicher
Gewaltanwendung und sexuellen Missbrauchs hatte die Gemeinschaft im Dezember 2010
eine unabhängige Expertenkommission mit dem Mandat betraut, die Zustände in Kinderheimen
und Erziehungseinrichtungen in der Vergangenheit zu beurteilen. Die Schwestern erwarten
einen Zwischenbericht dieser Kommission im Herbst 2011. Der nun vorgelegte Bericht
des Historikers Markus Furrer ist ein Zwischenergebnis der von der Luzerner Regierung
ebenfalls 2010 in Auftrag gegebenen Ermittlungen. Die Regierung bat bei Vorstellung
des Zwischenberichtes den Betroffenen um Vergebung.