Japan: Tsunamiopfer im Schatten einer drohenden Nuklear-Katastrophe
Die Hilfsarbeiten
in Japan laufen auf Hochtouren: Caritas Japan ist aber auf die Unterstützung ausländischer
Mitarbeiter und Infrastrukturen angewiesen. Dazu soll nun Caritas Asien dem japanischen
Hilfswerk beistehen, wie gegenüber Radio Vatikan der zuständige Mitarbeiter des katholischen
Hilfswerks, P. Bonnie Mendes, erklärt. Caritas Asien ist ein überregionaler Caritasverband
mit Sitz in Bangkok.
„Die Suche nach Überlebenden besteht nicht nur darin,
unter den Trümmern nachzuschauen. Oft sind mögliche Überlebende sehr tief unter den
Trümmern begraben. Deshalb müssen Spezialisten mit Spürhunden im Einsatz sein. Auch
muss beachtet werden, dass die Sucher selber nicht in Gefahr stehen. Die Tatsache,
dass ein großes Gebiet nun radioaktiv verseucht ist, erschwert die Hilfsarbeiten ungeheuerlich.“
Das
bedeute aber nicht, dass die humanitäre Hilfe auf Japan unmöglich sei, so P. Mendes.
Die Welt schaue mit großer Betroffenheit nach Japan. Doch bei Vielen gehe es vielmehr
um „egoistische“ Gründe. Die Angst vor der nuklearen Katastrophe übersteige das Mitleid
gegenüber den Erdbeben- und Tsunamiopfern.
„Normalerweise telefonieren wir
direkt mit den lokalen Caritasverbänden. Doch in diesem Fall ist das Telefonnetz in
dem Katastrophengebiet zusammengebrochen, deshalb haben wir mit Caritas Japan vor
allem E-Mail-Kontakt. Das ist auch wichtig, damit wir der Öffentlichkeit die Lage
besser erklären können. Hilfe besteht nicht nur darin, Geld, Material oder Hilfsarbeiter
hinzuschicken, sondern auch darin, die Welt auf die Katastrophe und das Leid hinzuweisen.“
Die
chinesische Regierung forderte derweil Japan dazu auf, zeitnah und präzise über jede
Entwicklung in der Atomkrise zu informieren.