2011-03-17 15:24:10

DBK-Abschluss: Übergangssituation überbrücken


RealAudioMP3 Es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Kirche in Deutschland in einer Übergangssituation befindet. Das schreiben die Deutschen Bischöfe in einem Brief an die Gläubigen in den Gemeinden. Das Schreiben wurde auf der Abschluss-Pressekonferenz an diesem Donnerstag vorgestellt. Damit haben die deutschen Bischöfe ihre Frühjahrs-Vollversammlung in Paderborn beendet.

Brief an die Gemeinden„Vor uns liegen Herausforderungen, die mit der veränderten Rolle von Religion und Gottesglaube in einer säkularer gewordenen Gesellschaft zu tun haben“, schreiben die Bischöfe in dem Brief an die Gläubigen. Die Bischöfe sind bereit für Reformen einzutreten: Das bekräftigen sie in dem Brief. Darin warnen sie zugleich vor der Gefahr, „dass wir uns in unserer Kirche so zerstreiten, dass Brücken abgebrochen und die bestehende Einheit aufgegeben wird. Auf Barrikaden lässt sich bekanntlich schlecht miteinander reden.“ Interessant in dem Schreiben: Der in den vergangenen Monaten so oft benutzte Begriff „Dialog“ taucht nirgendwo auf, stattdessen sprechen sie von „Gespräch“. Wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zum Ende der Frühjahrsvollversammlung in Paderborn mitteilte, soll es bis zum Jahr 2015 eine Reihe kirchlicher Kongresse, Großveranstaltungen und Dialogmöglichkeiten geben, die sich mit Glauben und Kirche in der modernen Gesellschaft befassen. Dabei wollen die Bischöfe die kommenden Jahre jeweils unter ein Jahresthema stellen, das sich mit grundlegenden Aufgaben der Kirche befasst. Bei ihrer letzten Vollversammlung im Herbst 2010 hatten die Bischöfe einen Brief an die Gemeinden angekündigt, der im Zeichen des Gesprächsprozesses steht.

Nein zu PID
Die Bischöfe riefen erneut den Bundestag auf, die Präimplantationsdiagnostik (PID) ohne Ausnahme zu verbieten. Mit den Gentests an Embryonen sei die Selektion und die Tötung von menschlichem Leben verbunden, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Paderborn. Menschliches Leben beginne mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle, betonen die Bischöfe. Wenn die Schutzwürdigkeit menschlichen Lebens auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werde, entstehe ein ethischer Freiraum, der „nicht nur Fremdinteressen und Verwertungswünschen, sondern auch der Willkür Tür und Tor öffnet“. Bei der PID werden Embryonen außerhalb des Mutterleibs erzeugt, auf genetische Defekte untersucht und im Zweifelsfall vernichtet. Damit würde auch die Selektion zwischen vermeintlich lebenswertem und lebensunwertem Leben ermöglicht, betonen die Bischöfe. Auch ein behindertes Kind habe aber ein Recht zu leben.

Brief an Japans Bischöfe
Aus aktuellem Anlass haben die katholischen Bischöfe dem Vorsitzenden der Japanischen Bischofkonferenz, Erzbischof Leo Jun Ikenaga, einen Brief geschrieben, in dem Sie den Japanern die Solidarität der Katholiken aus Deutschland bekunden und sie in ihre Gebete einschließen. Am kommenden Sonntag solle in allen Gottesdiensten in der Bundesrepublik für die Opfer des Erdbebens, des Tsunami und der dadurch ausgelösten Atomkatastrophe gebetet werden, schreiben die Bischöfe in einem am Donnerstag in Paderborn veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden der Japanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Leo Jun Ikenaga.

(dbk 17.03.2011 mg)







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