Polizei und Behörden
in 13 EU-Ländern und den USA haben an diesem Mittwoch eine Großaktion gegen Kinderpornographie
durchgeführt und etwa hundert Personen festgenommen. Sie handelten auf die Anzeige
einer italienischen NGO namens „Meter“ hin – die Organisation erfasst schon seit fast
zwanzig Jahren Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten und zeigt deren Betreiber
an. An der Spitze des Hilfswerks steht ein Priester: Don Fortunato Di Noto. Er sprach
an diesem Mittwoch vor Journalisten von 13.700 Webseiten mit kinderpornographischen
Inhalten, die sein Verband im Jahr 2010 aufgedeckt habe. Das sei ein Anstieg von nicht
weniger als hundert Prozent gegenüber 2009: Damals hatte „Meter“ 7.200 solcher Webseiten
aufgedeckt.
„Das sind keine aseptischen Zahlen, sondern jede einzelne dieser
Zahlen trägt das Gesicht eines Kindes und entspricht einem Missbrauch und einem Täter.
Pädophilie ist ein dramatisches Phänomen und macht oft sogar vor Kleinkindern nicht
halt. Wir müssen die Familien ernsthaft über diese Gefahr aufklären und dürfen dabei
auch nicht die so genannte kulturelle Pädophilie verschweigen – das meint Personen,
die für das Recht auf eine so genannte normale sexuelle Beziehung mit einem Kind eintreten.
Sie sagen im Prinzip: Pädophilie ist eine gute Sache, sie organisieren viele Foren
und Strukturen, z.B. einen „Tag der Pädophilie“.“
Gegen diese so genannte
Pädophilie richtete sich die große Verhaftungswelle vor wenigen Stunden. Ein Zeichen
dafür, dass der Missbrauch von Kindern eben kein „Naturrecht“ sei, sondern ein „Verbrechen“,
meint Don Di Noto. 57 Prozent der Kinderporno-Seiten, die sein Verband aufgedeckt
hat, hätten ihren Server in Europa, 38 Prozent in Amerika, 4 Prozent in Asien. Übrigens:
Fast alle europäischen Kinderporno-Seiten kommen aus Russland, und sämtliche afrikanische
haben ihren Server in Libyen.
„Man kann von Horror-Zahlen sprechen, aber
es sind auch Zahlen der Hoffnung, denn hinter ihnen steht ein ehrliches Engagement
einer katholischen Gruppe, die seit zwanzig Jahren für Kinder kämpft. Wir treffen
allerdings meistens in der Gesellschaft auf ein Gesetz des Schweigens, eine richtiggehende
Omertà.“