D: Eucharistie für Evangelische Christen in Einzelfällen
Evangelische Christen, die in konfessionsverschiedenen Ehen leben, können in Einzelfällen
durchaus zur Kommunion zugelassen werden. Das sagte der Ökumene-Beauftragte der deutschen
Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Ludwig Müller, am Mittwoch bei der Vollversammlung
der Bischöfe in Paderborn. Eine generelle Regelung in diese Richtung, wie sie einzelne
nationale Bischofskonferenzen etwa in Kanada oder Südafrika beschlossen haben, lehnte
er laut Nachrichtenagentur KNA aber ab. Die Priester hätten einen Ermessensspielraum
in Einzelfällen, sagte Müller unter Verweis auf das katholische Kirchenrecht, das
in bestimmten Ausnahmesituationen eine Zulassung evangelischer Christen zu den Sakramenten
erlaube. Entscheidend sei, ob konfessionsverschiedene Eheleute das katholische Verständnis
der Eucharistie mittrügen. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann bezeichnete deren Situation
als einen wichtigen Antrieb für die Suche nach einer Einheit der Christen. Wörtlich
sagte Lehmann: „Wir dürfen zwei Menschen, die in der dichtesten menschlichen Gemeinschaft
aus dem christlichen Glauben leben und auch ihre Kinder erziehen wollen, ohne eigene
Schuld aber im Glauben getrennt sind, nicht allein lassen."