Die Deutsche Bischofskonferenz
tritt an diesem Montag zu ihrer Frühjahrsvollersammlung in Paderborn zusammen. Das
Treffen beginnt am Abend mit einem Gottesdienst, vorangestellt ist ein singulärer
Bußakt. Damit wollen die deutschen Bischöfe „nach dem krisenhaften Jahr 2010 einen
Neuanfang wagen“, erklärte Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz,
vorab dem Kölner Domradio:
„Diesen Neuanfang beginnen sie, indem sie sich
bildlich, aber auch vom Gebet her unter das Kreuz stellen. Im Bußakt wollen die Bischöfe
um Vergebung bitten für das, was in der Kirche an Dunklem in den letzten Monaten,
Jahren, Jahrzehnten geschehen ist. Viele Bischöfe haben ja schon einzeln um Vergebung
gebeten, jetzt macht es die Bischofskonferenz gesamt. So ziehen die Bischöfe heute
Abend mit ihrem Vorsitzenden, Erzbischof Robert Zollitsch, vor einem Passionskreuz
in den Paderborner Dom, werden einen Bußakt vollziehen und nochmals um Vergebung bitten
für das, was geschehen ist.“
Themen des viertägigen Bischofstreffens sind
unter anderem der bevorstehende Papst-Besuch in Deutschland sowie Fragen der Ökumene.
Im Mittelpunkt soll aber – ein halbes Jahr vor dem ersten offiziellen Staatsbesuch
von Papst Benedikt XVI. in Deutschland – die Ausgestaltung des im Herbst beschlossenen
Dialogprozesses stehen. Stichwort: Theologen-Memorandum und Zölibatsdebatte. Matthias
Kopp:
„Wir werden ja über den so genannten Dialogprozess reden, den Erzbischof
Zollitsch und die Vollversammlung in Fulda im letzten September angestoßen haben.
Zu diesem Dialogprozess unter dem Tenor „wie kann es in der Kirche weitergehen“ werden
alle möglichen Themen gehören. Wie konkret das Theologenmemorandum eine Rolle spielt,
ist noch offen. Einen Brief zum Zölibat von Bundestagsabgeordneten haben wir zur Kenntnis
genommen, der wird aber nicht eigens thematisiert. Den Bischöfen geht es darum zu
sehen, wie kommt die Kirche aus der Krise heraus, und wie gelingt es, einen Dialog
mit möglichst vielen zu führen. Das soll ein mehrjähriger Prozess sein, der stark
davon geprägt ist, dass wir in den nächsten Jahren 50. Jahre II. Vatikanisches Konzil
feiern.“