2011-03-10 11:35:43

Vatikan-Verlag: Neues Papstbuch wird „Longseller"


Mit einer Auflage von über einer Million Exemplaren in zunächst sieben Sprachen erscheint an diesem Donnerstag der zweite Teil des Jesusbuches von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. Das gab der Direktor des Vatikan-Verlags „Libreria Editrice Vaticana“ im Gespräch mit dem „Osservatore Romano“ bekannt. Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein habe ihm bereits vor eineinhalb Jahren den Datenträger und das Originalmanuskript ausgehändigt. Der Papst habe den Text „mit Bleistift abgefasst, in seiner charakteristischen winzigen Handschrift, und danach hat ihn, wie immer, Birgit Wansing auf dem Computer transkribiert“, erzählte Giuseppe Costa. Die Schönstatt-Schwester ist seit langen Jahren die Sekretärin von Joseph Ratzinger und von daher die Fachfrau schlechthin für die Handschrift ihres Vorgesetzten.

Als besondere Herausforderung nannte der Vatikan-Verleger die Frage der Übersetzungen und die Auswahl der Verlagshäuser in den verschiedenen Sprachen. Beim ersten Band sei etwa die Übersetzung ins Chinesische „nicht makellos“ gewesen, andere hätten die theologische Sprache nicht korrekt wiedergegeben. Bei der italienischen Fassung habe es sich als problematisch erwiesen, dass Ratzinger-Texte im Lauf der Jahrzehnte viele verschiedene Übersetzer gehabt hätten, es aber einer „gewissen Einheitlichkeit der Sprache“ bedürfe. Die Übersetzer des vatikanischen Staatssekretariates hätten diesmal über die Treue zum – deutschen – Original gewacht. Bisher seien Verträge mit 22 Verlagshäusern unterzeichnet und weitere in Verhandlung.

Benedikts angestammter Verleger in deutscher Sprache ist Herder in Freiburg. Dieser hat die Startauflage von 150.000 Stück bereits vollständig verkauft, druckt gerade 50.000 neue Exemplare und bereitet sich auf weitere Auflagen vor. Zur italienischen Ausgabe gibt es einen Respektabstand: 300.000 Stück sind Startauflage, der Vatikan-Verlag druckt aber nach Costas Angaben gerade 100.000 Exemplare nach. „Wir sind überzeugt, dass dieses Buch ein Longseller wird“, so der Verlagsleiter. Auch als e-Book wird „Jesus von Nazareth“ erscheinen. Der deutsche Papst habe im Übrigen für ein erhebliches Wachstum des Vatikan-Verlages gesorgt. „Wir mussten Strukturen und Organisation anpassen und Fähigkeiten zeigen, die wir vorher nicht hatten“, sagte Costa.

(or 10.03.2011 gs)








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