Mit der traditionellen
Prozession auf dem Aventin und einem Gottesdienst hat Papst Benedikt an diesen Aschermittwoch
die Fastenzeit eingeläutet. Die Feier begann um halb fünf Uhr nachmittags mit einem
kurzen Gebetsmoment in der Benediktinerkirche Sant´ Anselmo; der Papst hielt eine
kurze Andacht vor dem Allerheiligsten in der Sakramentskapelle, und es folgte die
Bußprozession zur nahegelegenen Basilika Santa Sabina, an die ein Dominikanerkonvent
angeschlossen ist. Nach der Predigt empfing der Papst aus den Händen des slowakischen
Kardinals Jozef Tomko das Aschenkreuz als Zeichen der Buße; er selbst zeichnete das
Aschenkreuz sechs Gläubigen auf die Stirn. Zwölf Ordenspatres, je zur Hälfte Benediktiner
und Dominikaner, teilten das Zeichen der Buße an die übrigen Anwesenden aus.
Die
Fastenzeit schenkt uns diesen geeigneten liturgischen Bußmoment, sagte der Papst in
seiner Predigt. „unsere Welt bedarf der inneren Verwandlung durch Gott, sie braucht
sein Verzeihen, seine Liebe, sie braucht ein neues Herz.“ Benedikt rief die Katholiken
auf der ganzen Welt dazu auf, die kommenden 40 Tage der Fastenzeit als Vorbereitung
auf Ostern mit Zuversicht und Freude zu begehen, und nicht der Versuchung zum Hochmut
zu erliegen, die sich aus übertriebenen Bußübungen ergebe. „Jesus verlangt nicht die
formale Einhaltung eines Gesetzes, das dem Menschen fremd ist, sondern er lädt dazu
ein, die drei Werke der Demut – Almosen, Gebet und Fasten – auf tiefere Weise neu
zu entdecken, nicht aus Eigenliebe, sondern aus Liebe zu Gott. Almosen, Gebet und
Fasten: Das ist der Weg der göttlichen Erziehung, der uns begleitet hin zu einer Begegnung
mit den auferstandenen Herrn, ein Weg, den man ohne Zurschaustellung gehen soll und
in der Gewissheit, dass der Vater im Himmel auch im Inneren unseres Herzens lesen
und sehen kann.“ (rv 09.03.2011 gs)