Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge weist die Äußerungen des neuen Bundesinnenministers
über Einwanderer zurück. Hans-Peter Friedrich hatte gesagt, es sei geschichtlich nicht
belegbar, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Bei seiner Sonntagspredigt in der
Berliner Marienkirche zeigte sich Dröge erschrocken, wie schnell gute Ansätze wieder
in Frage gestellt würden. Leitkultur in Deutschland sei „unsere demokratische, offene,
auf Dialog angelegte und den Menschenrechten verpflichtete Ordnung“, in die sich jeder
integrieren können, „ob Christ, Atheist, Buddhist, Hindu oder Moslem“. Kritisch zu
Friedrich äußerte sich auch der katholische Theologe und Experte für den christlich-islamischen
Dialog im Erzbistum Köln, Thomas Lemmen. Die Diskussion sei problematisch, weil sie
polarisiere. „Muslime sind seit langem Teil dieser Gesellschaft, nicht erst seit der
Arbeitsmigration“, sagte Lemmen dem Kölner Domradio.