Die Schweizer Bischöfe
sind besorgt über die derzeitige „aufgewühlte Situation“ im Bistum Chur. Das sagt
gegenüber Radio Vatikan der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Norbert Brunner.
In der südostschweizerischen Diözese steht Bischof Vitus Huonder unter Kritik wegen
einiger Personalentscheidungen und seiner kirchenpolitischen Ideen. Diese Auseinandersetzungen
mit diözesanen Einrichtungen wurden in den vergangenen Wochen stark in den Medien
ausgetragen. Das gehe so nicht in Ordnung, sagt Bischof Brunner. Gegenseitiges Vertrauen
könne nicht wachsen, wenn der Lösungsweg des nachhaltigen Gesprächs verlassen und
stattdessen das Powerplay in den Medien gesucht werde.
„Und unser Anliegen
ist es, dass die Gespräch weitergeführt werden. Es ist wichtig, dass es zu einer guten
Lösung kommt für das gesamte Bistum. Diese Lösungen sollen dazu beitragen, dass wieder
Frieden herrscht in Chur.“
Frieden und Einheit in der Kirche benötigen
die Bereitschaft zum Dialog und das Einhalten getroffener Vereinbarungen.
„Ich
erlebe die katholische Kirche in der Schweiz so, dass es eigentlich DIE Kirche in
der Schweiz gar nicht gibt. Wir haben so unterschiedliche Situationen zwischen Großstädten
und Agglomerationen. Es gibt sprachliche Unterschiede. Ich stelle aber fest, dass
wenn irgendwo in einer Lokalkirche eine Initiative ergriffen wird, dann hat das auch
auf andere Orte Auswirkungen. Wenn es dann Sorgen irgendwo gibt, dann merken das auch
andere Ortskirchen.“
In ihrer Abschlussbotschaft zur Vollversammlung würdigt
die Schweizer Bischofskonferenz die staatskirchenrechtlichen Organisationen in der
Schweiz. Das sind die Kantonalkirchen und Kirchgemeinden. Diese Woche trafen sich
die Mitglieder der Bischofskonferenz in Mariastein im Kanton Solothurn. Dort bestätigten
sie das Recht der Kantonalkirchen, Steuern einzuziehen. Vor allem aus dem Bistum Chur
gab es wiederholt kritische Stimmen, die das Staatskirchenrecht in Frage stellten.