Eine Premiere an diesem
Donnerstag im Petersdom: Zum ersten Mal seit 250 Jahren sind während einer Messe deutschsprachige
Lieder uraufgeführt worden. Normalerweise werden in der Papstbasilika nur italienische
oder lateinische Lieder gesungen. Radio Vatikan war bei der Premiere dabei.
Violinen,
Pauken, Posaunen und Harfe. Ein ganzes Orchester samt Chor ist für dieses außergewöhnliche
Ereignis von Südtirol nach Rom gereist. Komponiert hat die insgesamt elf Lieder der
Meraner Musiker Konrad Plaickner, der auch selbst im Chor singt.
„Es sind
schon fast Symphonie-Ausmaße. Da sind Streicher, Holzbläser, Blechbläser und Pauken
und ein gemischter Chor und Solisten. Es sind viele junge Leute und noch mehr junge
Leute sind beim Orchester da haben wir selbst gestaunt. Sie sind Schüler aus verschiedenen
Musikschulen. Sie sind mit großem Einsatz dabei.“
Der Text kommt von einem
ehemaligen Volksmusikproduzenten, dem Wiesbadener Georg Martin Lange. Die Ideen für
die Texte hat er unter anderem in der Bibel gefunden.
„Einmal habe ich im
Alten Testament ein wunderbares Prophetenwort gelesen: Du bist der Fels. Und daraus
habe ich ein Lied gemacht, für einen Solisten mit ein bisschen Chor. Dann hab ich
noch ein Lied extra geschrieben, für das Vater Unser. Man bittet ja im Vater Unser:
Unser täglich Brot gib uns heute. Und ich habe mir gedacht, dass man danach eigentlich
singen könnte: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Und da nach dem Vater Unser
normalerweise der Friedensgruß ausgetauscht wird, hab ich mir gedacht, da schreib
ich noch ein Friedenslied dazu.“
Aus der Freundschaft der beiden ist dieses
Projekt entstanden, eine gemeinsame Bekannte hat dann den Kontakt zum Vatikan hergestellt.
Für Lange war von Anfang an klar, dass die Musiker und Sänger aus dem Heimatland des
Komponisten, aus Südtirol kommen sollen. Zelebriert hat die Messe der Erzpriester
des Petersdoms, Kardinal Angelo Comastri.