Fykse Tveit: „In Libyen leiden vor allem Gastarbeiter“
Die christlichen Kirchen
fordern ein Ende der Gewaltwelle in Libyen. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Generalsekretär
des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olaf Fykse Tveit. Einzig der Dialog könne
zu einem positiven Ergebnis führen, so der norwegische Pastor.
„Diese Situation
in Libyen zeigt, dass wenn man mit Diktatoren leben muss, esgroße Probleme damit gibt,
Änderungen einzuführen. Am Ende leiden aber vor allem die Schwächsten, und das sind
in Libyen vor allem die Gastarbeiter. Die Kirchen sind ebenfalls eine Minderheit.“
Es
sei sehr besorgniserregend, wie sich der Konflikt zwischen Demonstranten und dem Regime
des Machthabers Muammar al-Gaddafi entwickelt habe. Doch in ganz Nordafrika und im
arabischen Raum sei eine neue Bewegung am Werk.
„Diese Bewegungen müssen
selbst den richtigen Weg finden. Es darf keine externe Intervention geben. Ich hoffe,
dass die Kirchen in all den Ländern, wo diese Umbrüche stattfinden, auch eine Rolle
spielen können, damit es eine wahre Demokratie dort geben kann.“
Dem Ökumenischen
Rat gehören protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie
Freikirchen mit nach eigenen Angaben rund 560 Millionen Christen an. Die römisch-katholische
Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet jedoch seit Ende der 1960er Jahre in wichtigen
Gremien mit.