Die katholische Kirche Italiens erwartet angesichts der dramatischen Situation in
Nordafrika ein entschiedenes Vorgehen ihres Landes und der EU. Gerade im Fall Libyen
sei Italien wegen der geografischen Nähe besonders gefordert, sagte der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, in einem Interview mit der Zeitung
„Il Giornale" vom Sonntag. Diese Verantwortung gelte auch für die zu erwartende Flüchtlingswelle.
Jedoch sei darauf zu achten, dass sie keine „verheerenden Auswirkungen auf das zerbrechliche
innere Gleichgewicht" des Landes habe, sagte der Kardinal. Zudem müsse die notwendige
Gastfreundschaft Hand in Hand mit Gesetzlichkeit gehen. Der internationalen Gemeinschaft
riet er, sich nicht in zweitrangigen Fragen zu verzetteln.