2011-02-26 07:55:00

Schweiz: Bischof Huonder bittet um Rat


Bischof Vitus Huonder hat angekündigt, er werde „demnächst“ die schwierige Lage im Bistum Chur mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Quellet, besprechen. Auch habe er schon den Nuntius Erzbischof Francesco Canalini in Bern um Rat gebeten, schreibt er in einem „Bischofswort“. Es seien in den letzten Monaten „auf verschiedenen Ebenen Verletzungen geschehen, die sich nun gewissermaßen auf einmal entladen haben“, erklärt Huonder. Selbstkritisch stellt er gleichzeitig fest, dass es der Bistumsleitung nicht gelungen sei, „ein Bild der Einheit zu vermitteln“. Er bedaure die entsprechenden Vorgänge der letzten Zeit. Am 23. März hätte sich der Priesterrat des Bistums für die neue Amtsperiode 2011 bis 2014 konstituieren sollen. Er halte dies in der jetzigen Situation für „nicht angebracht“, schreibt Huonder. Dasselbe gilt für den Rat der Laientheologinnen, Laientheologen und Diakone. Er wolle sich bei der Kongregation für den Klerus im Vatikan beraten, was er unter den gegebenen Umständen unternehmen solle. Das weitere Vorgehen werde er anschließend bekanntgeben.

Schockiert
Eine Mehrheit der Dekane des Bistums Chur ist schockiert über die jüngsten Personalentscheidungen. In den vergangenen Tagen reichten der Generalvikar für Graubünden, Andreas Rellstab, und der Regens des Priesterseminars Ernst Fuchs ihre Demission ein. Immer mehr Seelsorgende seien enttäuscht über die Amtsführung von Bischof Vitus Huonder und gingen „in die innere Emigration“, schreiben Dekane des Bistums in einer Medienmitteilung von Freitag. Die Arbeit in den Pfarreien werde „durch unakzeptable Entscheide sehr erschwert“. Auch die Katholische Landeskirche Graubünden meldete sich zu Wort. Sie seien sehr bestürzt über die Entwicklungen im Bistum. Außerdem wissen sie nicht, ob das so weitergehen könne, sagt Claudia Zeis, die Präsidentin der Verwaltungskommission. Die Personalpolitik des Bischofs zeige deutlich, dass ihm die Landeskirche egal sei.

Generalvikar Grichting
Indirekte Kritik übt Huonder an seinem Generalvikar Martin Grichting. Dieser hatte sich in den Medien kritisch über staatskirchenrechtliche Belange geäußert. Er hatte auch vorgeschlagen, die geltende Kirchensteuer abzuschaffen und durch eine Mandatssteuer zu ersetzen. Huonder schreibt dazu: „Es ist für Generalvikar Grichting klar, dass der Ort, sich in seiner Funktion zum Thema Staatskirchenrecht zu äußern, die Kommission zum Verhältnis von Kirche und Staat der Schweizer Bischofskonferenz ist.“

(kath.ch/kipa 26.02.2011 mg)







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