Österreich: Irakische Flüchtlinge im Erbischöflichen Palais
„Herzlich willkommen
in diesem Haus, herzlich willkommen in unserem Land Österreich.“ Mit diesen Worten
hat Kardinal Christoph Schönborn an diesem Freitagvormittag eine irakische Flüchtlingsfamilie
im Wiener Erzbischöflichen Palais aufgenommen. Der Wiener Erzbischof setzt damit ein
Zeichen tätiger und konkreter Solidarität; Österreich war in den letzten Monaten dafür
kritisiert worden, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wenige Flüchtlinge
aus dem Irak aufgenommen zu haben. Gegenüber der Agentur Kathpress erklärte Kardinal
Schönborn:
„Die Familie, die wir aufgenommen haben, gehört zu den Familien,
die akut bedroht waren. Unsere Regierung hat nach dem schrecklichen Attentat auf eine
Kirche in Bagdad während eines Gottesdienstes – wir erinnern uns, es gab da über 50
Tote – beschlossen, besonders akut gefährdete Familien in Österreich aufzunehmen.
Es sind jetzt 31 Personen nach Österreich gekommen, die jetzt auch den Flüchtlingsstatus
bekommen haben. Und eine dieser Familien haben wir hier im Bischofshaus aufgenommen,
bis sie dann ein eigenes Zuhause in Österreich aufbauen kann.“
Die übrigen
irakischen Flüchtlinge befänden sich derzeit in Bundesbetreuung, hieß es. Man werde
den chaldäisch-katholischen Familien auch bei der Integration helfen, so Schönborn,
und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Kinder haben:
„Wir werden natürlich
aktiv mithelfen, dass die Kinder hier in den Kindergarten gehen können, dass sie zusammen
mit den Eltern Deutsch lernen und sich möglichst bald auch ganz integrieren können,
was sie sicher sehr gut und bald machen werden.“
Dass die Familien in
Österreich aufgenommen werden, geht auf den konkreten Einsatz der Wiener Erzdiözese
bzw. auf den Erzbischof zurück:
„Seit drei Jahren habe ich die Bundesregierung
immer wieder dazu gedrängt, zu schauen auf die religiösen Minderheiten im Irak und
vor allem auf die meistverfolgte Minderheit der Christen. Bisher bin ich immer auf
taube Ohren gestoßen. Jetzt hat sich endlich etwas bewegt und dafür bin ich sehr dankbar!“