Ein wegen Glaubensabfall zum Tode angeklagter Christ ist frei gelassen worden. Das
meldet das Hilfswerk „Open Doors“ an diesem Freitag. Der für neun Monate inhaftierte
afghanische Christ Said Musa sei „nach intensiven diplomatischen Bemühungen“ frei
gelassen worden. Er sei wegen Apostasie – des Abfalls vom Islam – angeklagt worden.
Nach islamischem Recht drohte dem Mann die Todesstrafe. Der 46 Jahre alte Musa sei
bereits in der vergangenen Woche entlassen worden, so die Organisation unter Berufung
auf den afghanischen Nachrichtendienst „Compass Direct“. Er habe das Land am 21. Februar
mit unbekanntem Ziel verlassen. Musa, der 15 Jahre lang für das Internationale Rote
Kreuz in Kabul tätig gewesen war, wurde am 31. Mai 2010 verhalftet, nachdem der Fernsehsender
„Noorin TV“ Fernsehbilder einer Taufe von Muslimen, die zum Christentum konvertiert
waren, gesendet hatte. Ihre Gesichter wurden in dem Beitrag offen gezeigt. Die Reportage
hatte drastische Reaktionen bis in höchste Regierungskreise des streng islamischen
Landes ausgelöst. Nach dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerkes „Open Doors“ gehört
Afghanistan zu den zehn Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.