Päpstliche Akademie für das Leben: Von Abtreibungsfolgen bis Stammzellenmarkt
Am Donnerstag beginnt
im Vatikan die 17. Tagung der Päpstlichen Akademie für das Leben. Zwei Themen stehen
auf der Tagesordnung: die Folgen der Abtreibung, darunter zum Beispiel das postabortive
Syndrom, und die therapeutische Nutzung von Stammzellen, die in der Nabelschnur zu
finden sind. Vorsitzender der Päpstlichen Akademie für das Leben ist der Spanier Ignacio
Carrasco De Paula. Dass man Stammzellen aus dem Nabelschnurblut künftig für therapeutische
Zwecke einsetzen können wird, hält er für möglich. Er gibt aber zu bedenken, dass
mit diesem Forschungszweig bereits heute Geld gemacht werde:
„Die Zukunft
ist vielverspechend. Aber leider sprechen wir noch von Zukunft, also von etwas, das
es noch nicht gibt und wahrscheinlich auch in den nächsten fünf Jahren nicht geben
wird. Deshalb muss man mit diesen Dingen sehr vorsichtig umgehen. Es stimmt, dass
man die Stammzellen aus Nabelschnurblut bislang konservieren kann. Aber dass man sie
auch zu therapeutischen Zwecken nutzen kann, das muss erst noch bewiesen werden.“
Das
Konservieren von Stammzellen aus Nabelschnurblut wird Eltern nahe gelegt und ist sehr
teuer. Besonders mit Blick auf ethische Gesichtspunkte müsse man die Etablierung eines
solchen Stammzellenmarktes genau im Auge behalten, so De Paula. - Auch das zweite
Diskussionsthema der Tagung erläutert er. Über die Abtreibung habe man schon sehr
oft gesprochen, aber:
„In diesem Jahr stehen die Konsequenzen einer Abtreibung
im Blickpunkt. Unser Augenmerk liegt auf den persönlichen Konsequenzen, zum Beispiel:
welche Risiken bestehen für die Frau, die sich manchmal auch einfach aus sozialen
Gründen zu einer Abtreibung gezwungen sieht und oft ein Opfer ist?“
Die
Päpstliche Akademie für das Leben wurde 1994 von Johannes Paul II. gegründet. Die
Einrichtung forscht zu biomedizinischen sowie rechtlichen Fragen im Bereich Lebensschutz,
informiert über ethische Implikationen und steht im direkten Austausch mit christlichen
und kirchlichen Weisungsträgern. Alle Mitglieder der Akademie, derzeit sind es 70,
werden vom Papst ernannt und vertreten verschiedene Zweige biomedizinischer Wissenschaften.