Ein Priester, der sich auf die außerordentliche Form der Liturgie - die so genannte
Tridentinische Messe - spezialisieren wolle, könne nicht am Priesterseminar St. Luzi
ausgebildet werden. Das erklärte Bischof Vitus Huonder in einem Interview mit der
„Südostschweiz am Sonntag“. „Dafür braucht es eine spezielle Institution“, so der
Bischof wörtlich. Er möchte „die Möglichkeit schaffen, dass wir im Rahmen der Notwendigkeiten
im Bistum eigene Priester für diese Aufgabe ausbilden können“. Papst Benedikt XVI.
habe die außerordentliche der ordentlichen Form der Liturgie „quasi gleichgestellt“,
so Huonder. Daher gehe er von einer steigenden Nachfrage aus. Er wirke in dieser Angelegenheit
integrierend, erklärte er, da ja der ordentliche Ritus bestehen bleibt und das Angebot
somit ausgebaut werde. Die Aufnahme von Priestern, die ausschließlich in der außerordentlichen
Liturgie zelebrieren wollten, hat in den letzten Monaten zu Diskussionen geführt.
Vor wenigen Tagen hat der Regens des Priesterseminars, Ernst Fuchs, seine Demission
eingereicht.
„Faires Entgegenkommen“ Den Entscheid, auf die
Ernennung von Martin Grichting zum Weihbischof zu verzichten, der letzte Woche kommuniziert
wurde, bezeichnete der Bischof als „einen Entscheid aufgrund von Gesprächen“. „Ich
denke, es ist ein faires Entgegenkommen gegenüber jenen, deren Stimmen ich angehört
habe“, sagte Huonder.