Kardinal Sarah: „Kirche führend bei Katastrophenhilfe“
Die katholische Kirche steht nach Worten von Kurienkardinal Robert Sarah in vorderster
Reihe, wenn es um Hilfsleistungen in Katastrophengebieten geht. Überall auf der Welt,
wo konkrete Hilfe nötig sei, wie etwa in Haiti, in der Sahelzone und Lateinamerika
beteiligten sich kirchliche Organisationen mit an der Spitze der Helfer, sagte der
Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ am Dienstag im Vatikan bei der Vorstellung
der Papst-Botschaft für die Fastenzeit 2011.
In einer medialen Umgebung, die
gerne über die von Kirchenleuten begangenen Fehler berichte, müssten die Hilfsleistungen
der Kirche bekannter gemacht werden, so Sarah. Der aus dem westafrikanischen Guinea
stammende Kirchenmann betonte auch die Rolle des Papstes bei der kirchlichen Nothilfe.
Benedikt XVI. rufe bei Hungersnöten und Naturkatastrophen regelmäßig die Kirche zu
materieller Hilfe auf, unabhängig von Glaube, Rasse oder politischen Überzeugungen
der Betroffenen. So habe der Papst mehr als zwei Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau
allein in Haiti gespendet. Dies sei zwar vielleicht nur „ein Tropfen im Ozean“, zeige
jedoch die Verbundenheit des Papstes. Im Januar hatte Sarah bei einem Besuch in Haiti
bereits eine Summe überreicht, die nach Angaben des vatikanischen Presseamtes aus
Spenden für die Erdbebenopfer stammten.
Ursachen von Not verringern Sarah
unterstrich, dass die Bereitstellung materieller Güter allein, so wichtig sie auch
sei, nie Frieden und anhaltendes Glück garantieren könne. Vielmehr müssten die Ursachen
von Krankheiten, Hunger, Krieg und Naturkatastrophen auf globaler Ebene abgemildert
werden. Regierungen und übernationale Organisationen müssten versuchen, Korruption
und ungerechte Strukturen zu bekämpfen, so der vatikanische „Entwicklungshilfeminister“.
Jesus Christus habe die Kirche gegründet, um mehr zu geben: Globales und persönliches
Leid fordere eine Antwort, die nur der Glaube an das ewige Leben geben könnte, sagte
Sarah.
Caritas Internationalis Sarah bestätigte bei der Pressekonferenz
Meldungen der vergangenen Tage, wonach der Vatikan das Mandat der Generalsekretärin
von Caritas Internationalis, Lesley-Anne Knight, nicht für eine weitere Amtszeit verlängern
wolle. Für neue Herausforderungen brauche man neue Personen, sagte der Kardinal. Die
Aufgabe verlange nicht nur Organisationstalent, sondern ein noch stärkeres christliches
Profil katholischer Hilfsarbeit. In einem Interview mit der Agentur Zenit von Montag
hatte der Kardinal unterstrichen, Lesley-Anne Knight habe viel getan, um die Organisation
handlungsfähiger und professioneller zu machen. Zu den neuen Herausforderungen von
Caritas Internationalis gehörten neben internen Umstrukturierungen nun unter anderem,
die katholische Identität der Organisation zu stärken und enger mit dem Heiligen Stuhl
zusammenzuarbeiten, so der Präsident des Päpstlichen Hilfswerkes „Cor Unum“ in dem
Interview weiter.