Die schismatisch orientierte Piusbruderschaft betet darum, dass das Friedensgebet
der Religionen von Assisi im Oktober nicht zustandekommt. Das sagte der Leiter der
Bruderschaft, Bernard Fellay, in einem Interview mit der us-amerikanischen Website
der Bruderschaft vom Wochenende. Papst Benedikt XVI. hat am 1. Januar angekündigt,
er werde im Oktober Assisi besuchen, um an das Friedensgebet der Religionen vor 25
Jahren zu erinnern. Ausdrücklich lud der Papst zu diesem Anlaß auch Vertreter anderer
Konfessionen und Religionen nach Assisi ein. Fellay vermutet, dass auf den Papst vielleicht
„Druck ausgeübt“ worden sei, um ein solches Treffen der Religionen und Konfessionen
auszurichten. „Vielleicht ist er auch erschrocken über die antichristlichen Attentate,
etwa in Ägypten oder dem Irak.“ Im gleichen Interview weist Fellay darauf hin,
dass auch die Gespräche mit dem Vatikan nicht gut laufen. Beide hätten verschiedene
Anliegen. Der Vatikan wolle die Anerkennung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanums,
die Piusbrüder hingegen die Kirche zu den „wahren Lehren“ zurück bringen. Das Konzil
sei für die Bruderschaft eindeutig das Hindernis zur Einheit mit Rom.