In Peking ist ein christlicher Buchhändler nach 19 Monaten Haft freigelassen worden.
Der 39-jährige Shi Weihan sei seit dem 9. Februar wieder auf freien Fuß, teilt das
Hilfswerk „Open Doors“ mit. Shi – Mitglied einer staatlich nicht anerkannten Hausgemeinde
– war erstmals im November 2007 festgenommen worden. Ihm wurde die illegale Veröffentlichung
christlicher Literatur vorgeworfen. Im Januar 2008 wurde er wegen unzureichender Beweise
aus dem Gewahrsam entlassen. Doch im Juni 2009 verurteilte ihn ein Pekinger Gericht
zu drei Jahren Haft wegen „illegaler Geschäfte“. Wie der Informationsdienst „Compass
Direct“ berichtete, habe Shi seinen Laden legal betrieben und nur genehmigte Bücher
verkauft. Sein Betrieb habe Bibeln und christliche Literatur gedruckt und sie kostenlos
an Hausgemeinden geliefert. Die meisten Christen in der Volksrepublik China versammeln
sich in staatlich nicht registrierten Hauskirchen, weil sie sich der Kontrolle des
kommunistischen Regimes entziehen wollen. Schätzungen über die Gesamtzahl schwanken
zwischen 40 Millionen und 130 Millionen. Die anerkannten protestantischen Dachorganisationen
– die Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat – repräsentieren 23 Millionen
Mitglieder. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen regimetreuen
Kirchen an. (idea 20.02.2011 sk)