Südsudan: Kirche unterstützt Aufbau des jungen Staates
Viel muss im Südsudan
noch getan werden: Auch nach dem erfolgten Unabhängigkeitsvotum gibt es in der Region,
die zu den ärmsten der Welt zählt, kaum Ärzte oder Lehrer. Die Kirche beteiligt sich
mit vereinten Kräften am Aufbau des Südsudan, in dem im Unterschied zum muslimisch
geprägten Norden mehrheitlich Christen wohnen. So errichtet der Jesuitenorden derzeit
eine Landwirtschaftsschule in der Nähe der Stadt Rumbek im Südsudan, der Hauptstadt
im Bundesstaat Lakes. Der dafür zuständige Frater Francis Njugana sagte uns, die Stadt
habe den Jesuitenorden darum gebeten.
„Sie sind zu uns gekommen mit dem
Anliegen, eine Schule zu bauen. Und auch wir Jesuiten hatten die Idee, eine Schule
zu errichten, die der Gemeinde helfen könnte, die jungen Leute auszubilden – für die
Getreideproduktion und Tierhaltung. Wir sind nun in der Anfangsphase und hoffen, dass
2013 das Grundgerüst stehen wird und die ersten Klassen unterrichtet werden können.“
Ein
Problem im Sudan sind nicht nur mangelnde Ausbildungsinstitute. Vertreter von Diözesanschulen
berichteten auf der Diözesanversammlung in Rumbek in der vergangenen Woche, dass besonders
Frauen ihre Ausbildung häufig abbrechen würden:
„Wir hatten 53 Schülerinnen
im vergangenen Jahr. Leider haben 7 Schülerinnen das Schuljahr abgebrochen, weil sie
schwanger waren, geheiratet haben, gesundheitliche Probleme hatten oder die Schule
geschwänzt haben. Wir verlieren ständig Schülerinnen, vor allem in höheren Jahrgängen.
Deshalb können wir die Schülerinnen nicht einfach rauschmeißen. Was wir da machen
können, ist die Schulpolitik zu ändern für die neuen Schülerinnen.“ (rv 17.02.2011
ag)