2011-02-16 11:23:52

Serbien: „Einheit in Vielfalt“


RealAudioMP3 Europas Ostrand gibt dem Kontinent neue Glaubensstärke: So stellen sich das jedenfalls Vertreter der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) vor, die sich ab diesem Donnerstag im serbischen Belgrad zu ihrer jährlichen Sitzung versammeln. Auch Papst Benedikt XVI. hatte vor kurzem die große Bedeutung des Glaubens in den mittel- und osteuropäischen Staaten gelobt – bei einem Treffen mit dem neuen österreichischen Botschafter im Vatikan. Die eigene nationale Identität zu bewahren und sich zugleich Europa zu öffnen, das ist die große Herausforderung für EU-Beutrittskandidaten wie Serbien oder auch Kroatien, dem Papst Benedikt XVI. im Juni 2011 einen Besuch abstatten wird. Diese Länder dabei zu unterstützen ist Anliegen des Belgrader Treffens, so der Erzbischof von Belgrad und Präsident der internationalen Bischofskonferenz Kyrill und Method, Stanislav Hocevar. Er sagte uns:

„Wir wollen uns aus ganzem Herzen und gerade hier, auf der Grenze zwischen Ost und West, austauschen über die nationale und konfessionelle Identität der Völker in Europa und zugleich schauen, wie wir die Koexistenz und das Zusammenleben der christlichen Kirchen sowie die Zusammenarbeit und Versöhnung in Europa überhaupt fördern können. Unter diesem Leitstern steht das Treffen der nächsten Tage.“

Den eingeladenen Bischöfen gehe es um konkrete Fragen der europäischen Integration und den Beitrag, den die osteuropäischen Länder bzw. EU-Beitrittskandidaten dazu leisten können. Erzbischof Hocevar:

„Sie werden über ihre bisherigen Erfahrungen im europäischen Kontext sprechen. Um zu sehen, wie wir uns in der Zukunft orientieren müssen, um diese Einheit in der Vielfalt zu fördern und den Frieden vor allem auch in Osteuropa, das sich integrieren muss. Und nicht nur, weil es selbst diese Integration braucht, sondern auch, weil Europa diesen kulturellen Reichtum des Ostens und der östlichen Traditionen braucht. Der Kontinent braucht diese Energie, um dem Christentum und dem Sinn von Gottes Geheimnis, das im Osten sehr präsent ist, Lebendigkeit zu geben.“

Das Treffen diene außerdem als Vorbereitung auf die Feierlichkeiten im Jahr 2013, die für die christliche Identität der Region überaus wichtig seien, so der Erzbischof. Dann werde nicht nur das 1.700-jährige Jubiläum des so genannten „Mailänder Edikts“ gefeiert, sondern auch das 1.150-Jahr-Jubiläum der Ankunft der Glaubensapostel Kyrill und Method im Großmährischen Reich. Das Edikt (oder korrekter: die Vereinbarung) von Mailand war ein historischer Pakt zur Religionsfreiheit zwischen West und Ost, abgeschlossen vom römischen Kaiser Konstantin I. und dem östlichen Kaiser Licinius im Jahr 313. Der Text gewährte „sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt“.

(rv 16.02.2011 pr)









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