Bei einem großen Hindu-Fest im Bundesstaat Madhya Pradesh haben einige Redner die
Anwesenheit christlicher Missionare in Indien scharf kritisiert. Das berichtet der
katholische Priester George Thomas aus Mandala, der als Beobachter am so genannten
„Kumbh Mela“ teilgenommen hat. Während des religiösen Großereignisses, zu dem zwei
Millionen Menschen kamen, habe man den christlichen Missionaren vorgeworfen, sie wollten
mit ihrer sozialen Arbeit Hindus zum Christentum bekehren. Einige Asketen, so genannte
„Sadhus“, hätten dem Redner allerdings sofort widersprochen, so Pater Thomas. Dennoch
sei er besorgt, dass die „Kumbh“ negative Folgen für christliche Missionare in Indien
haben könnte. Zu viele Redner hätten „mit antichristlichen Tönen für Aufregung bei
den Zuhörern gesorgt“. Bereits vor dem Treffen hatte es eine breite Medienkampagne
gegen angebliche Zwangsbekehrungen durch Christen gegeben. Dieser Vorwurf ist nach
Einschätzung indischer Kirchenvertreter nur ein Vorwand: Weil die Christen unterdrückte
ethnische Gruppen unterstützen, kämen diese zu mehr Selbstbewusstsein und begehrten
auf. Das störe die radikalen Hindus, so der Präsident der Bischofskonferenz von Madhya
Pradesh, Erzbischof Leo Cornelius, gegenüber Asianews. (rv/asianews 15.02.2011
sk/pr)