2011-02-10 13:43:46

Indonesien: Religiöse Hetzer Auslöser der Gewalt?


Religiöse Minderheiten in Indonesien haben keinerlei Schutz. Das meint der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, Petrus Canisius Mandagi, nach der letzten Attacke radikaler Muslime auf mehrere christliche Kirchen in der Erzdiözese Semarang. Er rief zu einem „entschlossenen Vorgehen“ gegen die Gewalt und zu Vergebung auf. Nach den Übergriffen werden christliche Gotteshäuser inzwischen von Polizeibeamten beschützt, berichtet der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke Fides. Die Christen in der Diözese Semarang, in Jakarta sowie in anderen Teilen des Archipels seien jedoch „besorgt und verängstigt“, so Fides unter Berufung auf Beobachter in Indonesien.

Fundamentalistische Hetzer
Auslöser der Gewalt in Semarang seien fundamentalistische Prediger auf muslimischer sowie christlicher Seite gewesen. So erklärt sich der Sekretär der Kommission für den interreligiösen Dialog der Indonesischen Bischofskonferenz, Pater Benny Susetyo, die Eskalation der Gewalt. Fundamentalistische christliche Prediger, die evangelikalen oder Pfingstkirchen angehörten, streuten „Unmut“ und „Uneinigkeit“ in die Bevölkerung, so der Pater. Auf der anderen Seite stünden extremistische muslimische Gruppen wie die Wahabiten, die ebenfalls zu einer Zuspitzung der Lage beitrügen. In der Tat hatte die Gewaltserie mit einem Mord an Mitgliedern der muslimischen Ahmadi-Bewegung begonnen, die innerhalb des Islam als Häretiker gelten. Diese fundamentalistischen religiösen Gruppen seien klein, so der Pater, „doch wo Fanatiker aufeinander stoßen, geschieht dies zu Lasten der ganzen Gesellschaft und aller Gläubigen“.

(fides 09.02.2011 pr)








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