Benedikt XVI.: Berufungen drohen von andern Stimmen erstickt zu werden
Papst Benedikt XVI. ruft die Kirche, besonders aber die einzelnen Ortskirchen dazu
auf, sich vermehrt um Berufungen für das Priestertum und die Ordensgemeinschaften
zu kümmern. In seiner Botschaft für den Weltgebetstag für geistliche Berufe, die der
Vatikan an diesem Donnerstag vorstellte, warnte der Papst, dass in unserer Gesellschaft
„die Stimme Gottes von anderen Stimmen erstickt zu werden“ drohe. Mit Bezug auf das
Evangelium sagt der Papst:
„Die Berufung der Jünger entspringt geradezu
dem vertrauten Gespräch Jesu mit dem Vater. Berufungen zum Priestertum und zum geweihten
Leben sind primär Frucht eines beständigen Kontakts mit dem lebendigen Gott und eines
beharrlichen Gebets, das sich zum „Herrn der Ernte“ sowohl in den Pfarrgemeinden als
auch in den christlichen Familien und bei den Berufungskreisen erhebt.“
Besonders
nahm der Papst in diesem Jahr die Ortskirchen in den Blick und mahnte sie, empfänglich
für Berufungspastoral zu sein. Es ginge um eine „echte und herzliche Freundschaft
mit dem Herrn“, die im Gebet und in der Gemeinschaft reifen müsse, um eine Vertrautheit
mit der Heiligen Schrift sowie um das geschwisterliche Leben miteinander. Im Gehorsam
Gott gegenüber würde der eigene Wille nicht zerstört, so der Papst, sondern hier würde
erst „ermöglicht, eine tiefere Wahrheit über sich selbst zu entdecken.“
„In
der Ortskirche die Berufungen fördern – das bedeutet den Mut zu haben, durch eine
aufmerksame und angemessene Berufungspastoral auf diesen anspruchsvollen Weg der Nachfolge
Christi hinzuweisen, der Sinn gibt und so dazu befähigt, das ganze Leben mit einzubeziehen.“
Der
Welttag für die Geistlichen Berufungen wird am 15. Mai, dem 4. Sonntag der Osterzeit,
gefeiert.