2011-02-09 14:21:37

Ägypten: Anschläge auf Kopten im Interesse der Herrschenden


RealAudioMP3 In Ägypten gehen die Anschläge auf koptische Christen weiter. Nur in wenigen Fällen könne man allerdings die Muslime für diese Anschläge verantwortlich machen. Das beobachtet Tilmann Zülch, der Präsident der Menschenrechtsvereinigung „Gesellschaft für Bedrohte Völker“. Er sagte am Dienstag im Münchner Kirchenradio:

„Es gibt die Bewegung der ägyptischen Jugend gegen das System von Mubarak. Und da sieht man, und das bestätigt auch der Bischof, dass es Kopten gebe, die betend sich vor Muslime gestellt hätten, als die Schlägertruppen von Mubarak anrückten und umgekehrt, dass Muslime Christen geschützt hätten und dass beide an sehr vielen Stellen Hand in Hand gelaufen seien.“

Zülch vermutet, dass die Kopten von den Herrschenden instrumentalisiert werden, um die angeblich chaotischen Folgen der Protestbewegung zu zeigen. Manchmal würden die Herrschenden selbst die Anschläge ausüben. Oder sie würden nichts gegen die Attacken der Muslime unternehmen:

„Also auf jeden Fall gibt es auch bei den Moslembrüdern einen Teil von ganz extremen Fundamentalisten, dann wird aber von koptischer Seite auch gesagt, dass auch der Geheimdienst von Mubarak involviert ist. Die Kopten sind seit vielen Jahrzehnten in Ägypten auf vielfache Weise diskriminiert. Und es gibt immer wieder solche Verbrechen, denen sie ausgesetzt sind. Und das hat sich in letzter Zeit gehäuft.“

Die koptische Jugend sei Teil der Demokratiebewegung in Ägypten. Diese wird von Seien des Regimes noch immer nicht akzeptiert. Medienberichten zufolge weist Mubarak Forderungen nach einem Rücktritt nach wie vor zurück.

(muenchner-kirchenradio 09.02.2011 ag)







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