2011-02-09 13:33:17

Indien: Propaganda gegen Christen


Christen im zentralindischen Distrikt Madhya Pradesh haben die Regierung um Schutz vor radikalen Hindus gebeten. Die Christen sind über ein erwartetes Treffen hinduistischer Extremisten besorgt. Ein solches Treffen ist für diesen Mittwoch in Jabalpur geplant. Etwa zwei Millionen Teilnehmer werden erwartet. Dem Treffen ging eine breite Medienkampagne gegen angebliche „Zwangsbekehrungen“ durch Christen voraus. Das berichtet der römische Pressedienst Asianews unter Berufung auf Kirchenvertreter vor Ort. Das Hindu-Treffen sei als „Wiederbekehrung“ zum Hinduismus präsentiert worden; zugleich seien Flugblätter mit Anschuldigungen gegen Christen verteilt worden. Der Präsident der regionalen Bischofskonferenz, Erzbischof Leo Cornelius, bewertet die hinduistische Propaganda als „falsch“ und durch „politische Interessen“ geleitet. Die radikalen Hindus sähen die Christen als „Bedrohung“. Mit jahrzehntelanger missionarischer Arbeit und karitativen Diensten hätten die Christen dafür gesorgt, dass arme und unterdrückte ethnische Gruppen zu mehr Wohlstand und Selbstbewusstsein gekommen seien. Volksgruppen wie die als „unberührbar“ geltenden Dalit seien vorher von Hindus unterdrückt und ausgenutzt worden. Jetzt ließen sie sich das immer weniger gefallen. So sei die Kampagne gegen den angeblichen Proselytismus der Christen nur ein Vorwand, erläutert Erzbischof Cornelius. Er unterstrich zugleich, dass die radikalen Hetzer eigentlich eine Minderheit seien. Ihre Kampagne gegen Christen schade dem Ruf Indiens als Land, in dem Toleranz und Verständigung herrschen.

(asianews 09.02.2011 pr)








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