In Deutschland sind
die Verhandlungen zu den Hartz IV-Reformen gescheitert. Am frühen Mittwochmorgen verkündete
die Verhandlungsgruppe aus Opposition und Regierungskoalition, man habe sich nicht
einigen können. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht bereits vor einem Jahr angemahnt,
unter anderem beim Arbeitslosengeld II nachzubessern. Wegen vieler bevorstehender
Landtagswahlen in diesem Jahr sei der Druck für die Parteien sehr groß, glaubt der
deutsche Caritas-Präsident Peter Neher. Das mache es für sie schwer, einen Kompromiss
zu finden.
„Und ich kann nur an die Betroffenen appellieren, jetzt im Blick
auf die Menschen, um die es geht, nämlich diejenigen, die eben von Arbeitslosengeld
II abhängig sind, die Kinder, die in Haushalten Leben, die davon abhängig sind, dass
die endlich in den Blickpunkt kommen und nicht die Position für die nächste Landtagswahl.“
Bis
Ende 2010 hätte ein Gesetzesentwurf mit entsprechenden Regelungen zur Verbesserung
der Hartz IV-Sätze schon verabschiedet werden müssen, erinnert Neher. Am Freitag tagt
der Bundesrat, die Regierungskoalition setzt nun auf dessen Entscheidung. Auch Neher
hofft auf eine baldige Entscheidung. Die sei besonders im Hinblick auf die Kinder
in Deutschland wichtig:
„Wir haben in Deutschland eine relativ hohe Zahl
von Kindern, die in Haushalten leben, die in prekären Finanzverhältnissen sind. Und
Deutschland gehört zu den Ländern, wo die soziale Herkunft mit am entscheidensten
über die schulische Bildung ist. In dem Fall sind Kinder jetzt das absolut Vorrangige.
Und deshalb muss alles dafür getan werden, dass dieses Bildungs- und Teilnahmepaket
auch umgesetzt werden kann.“