Libanon: Maronitische Kirche beunruhigt über Nordafrika
Die maronitischen Bischöfe sind beunruhigt über die politischen Umbrüche in Nordafrika.
Das Blutvergießen im Kontext dieser „Revolutionen“ sei „bedauerlich“, so die Bischöfe
auf ihrer Februarsitzung im Kloster Bkerke bei Beirut. Das Kloster ist Sitz des Maronitischen
Patriarchen von Antiochien und Mittelpunkt der Maronitischen Kirche. Sie beteten um
die Bewahrung vor Unruhen in der Region und um die politischen Führer. Die Politiker
sollten dafür sorgen, dass Gerechtigkeit und Frieden in diesen Ländern geschaffen
wird. Das schreiben die Geistlichen im Abschlusskommuniqué zu ihrer Sitzung. Zugleich
zeigen sie sich darin dankbar für die, so die Bischöfe wörtlich, „trotz ihrer Komplexität
vergleichsweise gute Situation“ im Libanon. Dem designierten libanesischen Ministerpräsidenten
Najib Mikati wünschten sie „Erfolg bei seiner Mission“ sowie „Weisheit und Stärke“.
Mikati ist gerade mit Bildung der neuen Regierung beschäftigt; er wird dabei von der
schiitischen Hisbollah unterstützt. Internationale Beobachter befürchten im Libanon
die Einrichtung eines Staates nach syrischem oder iranischem Vorbild. - Geleitet wurde
die Sitzung vom maronitischen Patriarchen, Kardinal Pierre Nasrallah Sfeir. Die maronitische
Kirche ist die größte christliche Gruppierung im Libanon; im Vergleich zu den anderen
christlichen Gruppierungen dort unterhält sie die besten Beziehungen zum Vatikan.