Beim Brand in einem Roma-Lager in Rom sind am Sonntagabend vier Kinder ums Leben gekommen.
Sie verbrannten, als die Baracke in einem illegalen Lager in der Nähe der Via Appia
Nuova aus noch ungeklärten Gründen Feuer fing. Jetzt ist die Betroffenheit bei römischen
Politikern und Menschenrechtsverbänden groß. Bürgermeister Gianni Alemanno von der
rechten Regierungspartei „Volk der Freiheit“ sprach von einer „furchtbaren Tragödie“.
Rom dürfe es nicht länger zulassen, dass Menschen am Stadtrand in Hütten lebten, „die
sich durch ein Streichholz in ein Inferno verwandeln“. Die katholische römische Basisgemeinschaft
„Sant´Egidio“ nennt den Tod der vier kleinen Roma „ein weiteres Armutsdrama“ und „eine
Schande für Rom und unser Land“. Die Bewegung ruft für Mittwoch zu einer Gebetsvigil
in der Basilika Santa Maria in Trastevere auf, um an die getöteten Kinder zu erinnern.
Der Generalvikar des Papstes für das Bistum Rom, Kardinal Agostino Vallini, rief die
Behörden dazu auf, den Roma sichere Unterkünfte mit menschenwürdigen Bedingungen zu
verschaffen. Es sei tragisch, dass das Drama vom Sonntag ausgerechnet an einem Tag
geschehen sei, den die italienische Kirche als „Tag des Lebens“ begangen habe. In
Rom leben nach offiziellen Angaben rund 10.000 Roma in meist illegalen Lagern.