Die Caritas beschreibt die Lage im ägyptischen Alexandria als „dramatisch“. Stefan
Maier, Leiter der Auslandshilfe der Caritas Salzburg, beschrieb die Lage am Sonntag
unter Berufung auf lokale Caritas-Partner. In der zweitgrößten Stadt des Landes herrschten
Chaos und Anarchie. Der Sitz des Gouverneurs, Gebäude der regierenden Partei sowie
Polizeiposten seien niedergebrannt, so der Sprecher weiter. „Es sind keine Polizisten
auf den Straßen zu sehen und überall gibt es Plünderungen“, so Maier wörtlich. Aus
diesem Grunde seien die Caritas-Kollegen vor Ort inzwischen Teil der Bürgerwehren,
die sich überall gebildet haben, um ihr jeweiliges Wohnviertel zu schützen. Maiers
Fazit: „An geregelte Caritas-Arbeit ist im Augenblick im ganzen Land nicht zu denken.
Alle Einrichtungen - mit Ausnahme des Betreuten Wohnprojekts für Straßenbuben in Alexandria
sowie des Straßenkinder-Zentrums in Gizeh in Sichtweite der Pyramiden - sind angesichts
der gewaltsamen Auseinandersetzungen schon seit Tagen geschlossen."