„Frieden statt Aufrüstung“: Internationale Konferenz in München
Zeitgleich zur internationalen
Sicherheitskonferenz findet in München in diesen Tagen zum 9. Mal auch die Friedenskonferenz
statt. Diese soll einen Gegenpol zu dem Treffen von Sicherheitspolitikern, Militärs
und Rüstungsindustriellen bilden. Das erklärte Gertrud Scherer von Mitveranstalter
Pax Christi im Münchner Kirchenradio.
„Uns geht es darum, zu zeigen, wie
Frieden, der den Menschen zu Gute kommt, auch ohne Gewaltmittel, ohne Militär erreicht
werden kann. Sondern einfach mit friedlichen Mitteln, mit gewaltfreien Methoden.“
Noch
bis zu diesem Sonntag werden auf der Friedenskonferenz aktuelle Themen wie afrikanische
Friedensarbeit, Wirtschaft als Friedensfaktor oder Atompolitik diskutiert. Besonders
aufmerksam machen will die Friedenskonferenz auf die Situation der deutschen Marine.
Hier sei, ohne großes Aufsehen zu erregen, enorm aufgerüstet worden, sagt Scherer.
Man wolle darüber informieren und zeigen, in welchen Zusammenhängen das stehe. Insgesamt
wolle man mit der Friedenskonferenz die Öffentlichkeit für Themen der internationalen
Friedenspolitik sensibilisieren, erklärt Scherer:
„Wir wollen damit etwas
unternehmen gegen dieses Gefühl der Machtlosigkeit, der Ohnmacht, das uns von den
Politikern ja immer in der Weise eingebläut wird, dass sie sagen, es gibt keine Alternativen,
die Entscheidungen sind alternativlos. Und dagegen wenden wir uns, dass die Menschen
sehen: Es gibt immer Alternativen. Und das ist dann auch ein ganz entscheidender Faktor
bei der Suche nach gewaltfreien Lösungen.“
Die „Internationale Münchner
Friedenskonferenz“ findet zum neunten Mal statt. Sie endet am Sonntag mit einem Friedensgebet.
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz treffen sich alljährlich Spitzenpolitiker aus
allen Teilen der Welt. Pax Christi ist kürzlich durch deutliche Kritik am Afghanistan-Einsatz
der Bundeswehr aufgefallen. Fuldas Bischof Heinz Josef Algermissen, der Präsident
von Pax Christi, forderte überraschend klar einen Abzug der deutschen Soldaten: Der
Terror sei in Afghanistan nicht beseitigt worden. Stattdessen hätten sich „neue gewalttätige
Gruppierungen gebildet“. Die Bundeswehr solle bald mit einem schrittweisen Abzug beginnen;
außerdem müssten zivile Hilfe und Polizeikräfte aufgestockt werden, so Algermissen.