Ägypten: Der Opposition fehlt eine gemeinsame Linie
Der ägyptische Jesuit
Samir Khalil Samir glaubt angesichts der Entwicklungen in Kairo doch eher nicht an
einen bevorstehenden Machtzuwachs der Islamisten. Das sagte er in einem Interview
mit Radio Vatikan. „Man merkt, dass die religiöse Rede in dieser Woche abwesend war“,
so Pater Samir, der in Beirut Islamwissenschaften lehrt. Der Vatikanberater verweist
auf immer lautere Stimmen in der islamischen Welt, die eine Modernisierung des Islam
fordern; ein entsprechendes Dokument, das die Meinung vieler islamischer Gelehrter
wiedergebe, sei einen Tag vor Beginn der ägyptischen Unruhen im Internet aufgetaucht.
Pater Samir geht davon aus, dass die al-Azhar-Universität von Kairo in ein
paar Monaten ihren eingefrorenen Dialog mit dem Vatikan wieder aufnehmen wird; an
der Zusammensetzung der al-Azhar-Delegation werde sich aus seiner Sicht trotz der
derzeitigen politischen Umwälzungen wohl nichts ändern. „Nur: eine neue Tendenz, hoffentlich!
Eine offenere Tendenz: ja! Das möchten sehr viele Menschen in Ägypten und außerhalb
Ägyptens!“ Samir hofft, dass Papst Benedikt das Schlußdokument der Nahost-Sondersynode
vom letzten Herbst nächstes Jahr in Ägypten vorstellen wird. „Vielleicht würden dann
die Muslime und die Kopten, die Orthodoxen, auch etwas spüren vom Geist der katholischen
Kirche und des Papstes.“
(rv 03.02.2011 sk)
Hier finden Sie den vollen
Text des Interviews von Stefan v. Kempis mit Samir Khalil Samir SJ. Pater Samir,
wie groß ist denn die Gefahr, dass die Muslimbruderschaft an die Macht kommt oder
an ihr beteiligt wird? Die Meinungen dazu sind ja sehr unterschiedlich.
„Der
Grund ist: Es ist nicht so deutlich, was sie tun. Zuerst mal: Vizepräsident Omar Suleiman
(wenn er jetzt tatsächlich die Macht hat) ist absolut anti-islamisch. Aber ich glaube,
das Volk möchte Suleiman nicht; er ist berühmt für seine harte Haltung gegenüber der
Opposition. Er war für die Sicherheit Ägyptens verantwortlich. Wenn die Dinge sich
weiter entwickeln wie bisher, gibt es sicher keine Möglichkeit für die Islamisten,
eine starke Haltung zu erringen. Wenn Baradei, wenn die Opposition an die Macht kommen,
glaube ich aber auch nicht, dass die Islamisten stärker werden. Sie waren bis zum
letzten November im Parlament bei etwa zwanzig Prozent. Die Leute wollen jetzt eine
moderate Regierung, aber mit mehr Freiheit.“
„Religiöse Rede fehlte
in dieser Woche“ „Man merkt, dass die religiöse Rede in dieser Woche
fehlte – es ging um Leben, um mehr Gerechtigkeit und mehr Freiheit. Freiheit der Presse,
Freiheit im Allgemeinen. Das ist das Wichtigste: Eine bessere Lebensmöglichkeit für
das Volk. Man schätzt, dass vierzig Prozent der Bevölkerung geradezu um ihr Überleben
kämpfen müssen – das sind sehr viel, das bedeutet über dreißig Millionen Menschen.
Der zweite wichtige Punkt bei den derzeitigen Protesten ist: Freiheit, weniger Kontrolle.
Deshalb glaube ich, dass in diesem Moment die Islamisten nicht die Gefahr sind. Sie
werden natürlich versuchen, mehr Einfluss zu bekommen – wie immer. Aber sie sind noch
verboten! Man sieht eigentlich nicht, wie sie jetzt zu mehr Einfluss kommen sollten.“
Viele
sagen, die Islamisten der jüngeren Generation seien nicht mehr so schlimm wie die
der älteren Generation; sie gehörten ja jetzt auch zur „Generation Facebook“, und
selbst wenn die Islamisten – etwa unter ElBaradei – an der Macht beteiligt würden,
wäre das keine so große Gefahr für Ägypten. Stimmt das? Sind das neue „Islamisten
light“?
„Alles bleibt wie immer! Was weitergeht, ist eine Islamisierung
in der Richtung der Islamisten in der Öffentlichkeit, das heißt vor allem in der Kleidung.
Aber die islamistische Tendenz ist nicht die stärkste. Sie geht weiter, weil die Leute
traditionell sind und weil die (Kairoer Universität) al-Azhar traditionell ist. Es
fehlt an Erneuerung. Und darum war auch dieses Dokument bedeutend, das von einer Zeitschrift
im Januar herausgegeben wurde.“
Rufe nach einer Modernisierung des
Islam Dieses Dokument für eine Erneuerung des Islams erschien am 24. Januar,
also einen Tag vor Ausbruch der Unruhen – gibt es da einen Zusammenhang? Und was steht
in dem Dokument?
„Das sind 22 Punkte. Die Zeitschrift namens „Der siebte
Tag“ hatte telefonisch mit Gelehrten gesprochen und ihnen Fragen gestellt, und daraus
ergab sich dieses Dossier, dieses Dokument. Die 22 Punkte wollen, wie sie deutlich
sagen, eine neue islamische Rede. Zum Beispiel: Erneuerung der Interpretation der
Quelle. Quelle bedeutet: Koran, Hadith und Korankommentare – alles, was die islamische
Rede begründet, soll also neu interpretiert werden. Ein zweiter Punkt ist die Teilung
zwischen Religion und Staat – das ist Punkt acht.“
Dieser Punkt acht spricht
auch von „almanyya“, also Laizität – das ist doch eigentlich genau das, was unter
anderem Sie auf der Weltbischofssynode letzten Herbst im Vatikan für die arabische
Welt und für die Länder mit islamischer Mehrheit gefordert haben?
„Ja. Wir
haben aber in der Synode nicht das Wort „almanyya“/Laizität benützt – absichtlich,
weil wir viele Reaktionen darauf bekommen hatten. Wie es jetzt auch auf dieses islamische
Dokument viele Reaktionen gibt. Ich habe 161 Kommentare gelesen, und ein großer Teil
davon – 88 Prozent – waren nicht einverstanden mit diesem Begriff. Das sind natürlich
die, die lesen, antworten und diskutieren können. Aber das arabische Wort für Laizität
bedeutet für viele nun mal: Anti-Religion. Wahrscheinlich ist das französische Modell
immer dabei. Deshalb haben wir auf der Synode einen anderen Ausdruck benützt: ziviler
Staat. Wir wollen sagen: Die Religion ist Teil unserer Kultur und Zivilisation. Das
gilt für Christen wie für Muslime wie für Juden gleichermaßen. Wir wollen aber nicht
diese Mischung zwischen beiden. Und Präsident Mubarak hat in seiner Rede am 1. Januar
deutlich und sehr direkt von Laizität gesprochen. Er hat gesagt, ja wir wollen sie...
aber ohne das Wort zu benützen. Wir wollen einen zivilen Staat, „daula madanyya“.“
Internet-Dokument
gegen islamistische Kleidung Jetzt kommt also der „Zivilstaat“ möglicherweise
ohne Mubarak, und „Laizität“ steht in diesem Papier der Zeitschrift „Der siebte Weg“.
Was sind andere wichtige Punkte aus diesem Dossier?
„Ein für mich sehr wichtiger
Punkt darin ist Nummer sieben: Wir wollen diese neue Tendenz einer äußerlichen Religiosität
blockieren, und wir erklären und sagen, diese Sachen gehören nicht zu unserer Kultur,
das kommt von Nachbarländern. Sie meinen natürlich Saudi-Arabien und andere arabische
Länder. In ihrem Kommentar sagen sie: Der Islam liegt nicht in diesen äußerlichen
Aspekten. Sie meinen dabei vor allem die Kleidung, zum Beispiel die völlige Verschleierung.
Dieser Schleier ist jetzt immer mehr verbreitet; mittlerweile ist der normale Schleier
für Frauen in Ägypten fast eine Bedingung. Nicht ganz, aber sehr verbreitet...
Dieser
integrale Schleier hat nichts zu tun mit dem Islam und noch weniger mit Ägpyten, und
trotzdem kommt das in Ägypten, durch diesen Einfluß aus Saudi-Arabien und anderen
Ländern. Das ist nur ein Beispiel. In Marokko hat der König auch Nein gesagt zu diesen
äußerlichen Sachen. In seiner Erklärung sagt er: Das ist gegen unsere marokkanische
Tradition! Man muß sehen, dass diese islamistische Bewegung sehr stark von ein paar
Ländern her kommt, vor allem Saudi-Arabien. Viele Leute sagen aber heute: Saudi-Arabien
ist nicht der Islam, das ist ein Islam.“
„Al-Azhar-Gelehrte sind
Beamte, mehr nicht“ Pater Samir, dieses Dokument mit einer Art Entwurf
eines moderneren Islam, fußend auf Aussagen bekannter islamischer Intellektueller,
ist also einen Tag vor Beginn der Proteste in Kairo im Internet aufgetaucht. Gibt
es da womöglich einen Zusammenhang?
„Ich glaube, nicht direkt – aber das
lag im selben Trend. Es könnte sein, dass dieselben Leute, die aktiv bei dieser Rebellion
waren, auch bei dieser Zeitschrift aktiv waren – das könnte sein. Wir haben jetzt
keine Namen. Man muß auch bedenken: Ägypten hat mindestens 82 Millionen Menschen,
Kairo allein mindestens 15 Millionen. Die Leute haben die Nase voll! Sie wollen essen,
sie wollen Gerechtigkeit, und sie wollen, wenn sie krank sind, nicht unbedingt sterben,
sondern Medizin bekommen können. Solche grundlegende Sachen fehlen heute! Darum glaube
ich: Diese populäre Tendenz und die mehr intellektuelle Tendenz haben sich getroffen,
um eine Änderung und eine Erneuerung zu erreichen. Der offizielle Islam von al-Azhar
ist sehr, sehr traditionell. Er ist moderat, das heißt, sie wollen keine Gewalt; das
ist sicher. Auch weil alle Leute von al-Azhar einfach Beamte sind – mehr nicht. Sie
werden direkt von der Regierung bezahlt und tun das, was die Regierung will.“
Diese
„Beamten“ von al-Azhar haben vor kurzem den Dialog mit dem Vatikan auf Eis gelegt.
Was bedeuten denn jetzt die Umwälzungen in Kairo in diesen Tagen für den Dialog und
für die al-Azhar-Universität?
„Wenn Sie nicht kommen wollen, ist das
Ihre Sache“ „Sie haben meiner Meinung nach als Beamte Nein zum Dialog
gesagt. Es könnte sein, dass der Außenminister ihnen gesagt hat, sie sollten eine
religiöse Begründung finden – und sie haben eine religiöse Begründung gefunden, sie
finden, was sie finden wollen. Man kennt das. Ich bin froh, dass Kardinal Tauran sich
vor drei Tagen geäußert und gesagt hat: Es gibt überhaupt keinen Grund zu behaupten,
der Papst oder irgendwelche Autoritäten in Rom seien gegen den Islam oder hätten eine
Einmischung in Ägyptens innere Politik versucht. Der Papst hat allgemein gesprochen
von allgemeinen Prinzipien: Freiheit der Religion usw. Solche Prinzipien gelten in
Deutschland, Frankreich, Marokko oder Simbabwe – das ist nicht gegen den Islam. Er
spricht immer und nur von Menschenrechten! Wenn die Muslime denken, dass die Menschenrechtsdeklaration
von 1948 eine westliche Sache sei und nur für den Westen gelte, trennen sie sich selbst
von der Welt!
Kardinal Tauran hat gesagt: Unser Abkommen über eine
Versammlung im Februar – das heißt jetzt, in der kommenden Woche – gilt noch für uns.
Wir sind bereit, die Kommission tagen zu lassen, und haben alles vorbereitet. Wenn
Sie nicht kommen wollen, ist das Ihre Sache, aber es gibt keinen Grund dafür... Das
war sehr klar, auch wenn das diplomatisch formuliert war!“
Ihre Prognose:
Was glauben Sie, wie es jetzt im Dialog mit der al-Azhar-Universität weitergeht?
„Ich
glaube, nach ein paar Monaten wird im Dialog alles wieder wie früher. Es gibt tatsächlich
keinen Grund... mehr noch: Ägypten braucht Dialog, und auch der Islam braucht ihn
sehr. Der Islam kann besser mit den Christen arbeiten, weil wir so viele gemeinsame
Prinzipien haben.“
„Glaube nicht an personelle Änderungen bei al-Azhar“ Glauben
Sie denn, dass in der Delegation von al-Azhar die gleichen Personen sitzen werden,
oder auf einmal neue „Beamte“ einer neuen Führung?
„Wenn al-Azhar in diesen
Dialog wieder einsteigt, dann wird al-Azhar das nicht ändern. Der Rektor bleibt der
Rektor, und der Rektor ist eigentlich selbst gut! Er hat einfach gesprochen, weil
er so sprechen musste.“
Das heißt: An der al-Azhar wird es keine personellen
Änderungen geben, auch wenn die ägyptische Regierung eine andere würde?
„Nicht
unbedingt. Es ist schwierig, so etwas zu ändern. Ich glaube es nicht. Nur: eine neue
Tendenz, hoffentlich! Eine offenere Tendenz: ja! Das möchten sehr viele Menschen in
Ägypten und außerhalb Ägyptens. Tunesien ist viel weiter vorn als Ägypten, religiös
und theologisch gesehen. Ägypten steht in der Mitte zwischen der sehr traditionellen
und der sehr offenen Linie.“
In Tunesien gibt es mit der Zeituna-Universität
von Tunis auch eine wichtige Stimme in der islamischen Welt. Warum ist denn der Vatikan
auf die al-Azhar zugegangen und nicht auf die fortschrittlichere as-Zeituna?
Verzögerung
im neuen Dialog mit 138 Islam-Gelehrten „Mit der Zeituna hat der Vatikan
indirekt doch gearbeitet: Es gab und gibt noch eine – nicht so regelmäßig tagende
– Dialoggruppe der Zeituna und der Gregoriana-Universität sowie des Päpstlichen Islamstudien-Instituts,
das heißt der Päpstlichen Universitäten, die mit dem Islam zu tun haben. Wir hatten
dreimal ein Treffen, zweimal in Tunesien und einmal in Rom. Und nachher hat die Zeituna
auch regelmäßig mit Hilfe der Adenauer-Stiftung öfter auch solche Dialoge durchgeführt,
und dabei waren auch Vertreter der katholischen Seite. Ich war auch zweimal dabei.
Aber ich verstehe, dass der Vatikan als offizielle religiös-politische Einrichtung
zuerst und wesentlich mit al-Azhar gesprochen hat. Aber ich bin sicher: Wenn die Zeituna
einen Vorschlag macht und sagt, wir wollen nicht nur mit diesen Universitäten einen
Dialog führen, sondern offiziell mit dem Päpstlichen Dialograt, dann wäre die Reaktion
darauf sicher sehr positiv.
Ein anderes Beispiel, um die Position al-Azhars
besser einzuordnen: Die so genannte Initiative der 138 islamischen Gelehrten, die
von Jordanien ausging. Mit Jordanien gibt es auch eine lange Dialogtradition; früher
war dafür Prinz Hassan verantwortlich, dann kam eine Pause, und jetzt diese 138-Gruppe.
Allerdings sollte im Jahr 2010 spätestens im Dezember eine Konferenz in Amman sein.
Kardinal Tauran ist dort gewesen, sie waren aber auf die Konferenz noch nicht vorbereitet
und haben gesagt: Wir schaffen es noch, aber Entschuldigung, wir sind ein bisschen
spät dran. Der erste Kongress mit ihnen war im Dezember 2008 mit einem sehr schönen
Gespräch hinterher mit dem Papst; das hat über eine Stunde gedauert. Also: Es gibt
anderen Dialog, ob privat oder mehr offiziell. Es gibt natürlich auch mit Schiiten,
mit Iran einen Dialog; Kardinal Tauran war auch in Teheran. Die Presse spricht nicht
davon, aber das geht weiter – langsam wie alles im diplomatischen System, nicht laut
und nicht schnell.“
Ja zu Baradei – aber nur für eine Übergangszeit Noch
eine Frage zur ägyptischen Politik: Wer, glauben Sie, wird Ende 2011 Präsident sein?
Suleiman? ElBaradei? Amr Musa, oder noch ein anderer?
„Das sind diese drei,
ja. Ich glaube, Omar Suleiman ist für die Opposition keine persona grata. Er ist in
Ägypten nicht beliebt. ElBaradei ist nicht sehr bekannt in Ägypten selbst, aber er
ist eine positive Persönlichkeit. Es wäre allerdings besser, wenn er, wie er selbst
gesagt hat, nur ein Übergangspräsident würde: bis Ägypten seinen Weg findet.“
Welcher
Präsident wäre denn der beste aus christlicher Sicht, auch aus Sicht der Kopten?
„Ich
glaube, aus Sicherheitsgründen hätten viele gesagt: Sollte doch besser Mubarak bleiben,
denn wir kennen ihn und seine positiven wie negativen Aspekte. Was kommt, kennen wir
nicht... Das ist die traditionelle Vorsicht: Besser, was wir haben und kennen, als
was wir nicht kennen. Aber ich glaube, eines muss sich ändern: Die Ägypter leiden
zu sehr. Nicht weil Mubarak in sich schlimm wäre oder Diktator wäre, sondern weil
er zu lange regiert hat. Er ist nicht mehr derjenige, der etwas ändern und erneuern
könnte. Wir brauchen aber eine Erneuerung – sicher nicht eine islamische, aber auch
nicht eine harte Regierung, das wäre der Fall mit Omar Suleiman. Amr Musa ist bekannt
für seine diplomatische Aktivität in der Arabischen Liga; ich weiß nicht, ob er die
Person wäre. Ich glaube, Baradei hat mehr für sich, solange er als provisorischer
Präsident fungiert, bis wir die richtige Person und die richtige Tendenz und Linie
finden. Momentan gibt`s keine Linie, keine leadership – das ist eine spontane oder
nicht ganz spontane Volksreaktion, dahinter steht keine Partei, und die Opposition
hat sehr allgemeine Prinzipien, aber kein Programm!“
„Hoffe auf Papstbesuch
in Ägypten“ Noch eine Frage: Der Papst wird ja vermutlich 2012 das Schlussdokument
der Nahost-Synode vorstellen, vielleicht in einem Land des Nahen Ostens. Wo könnte
das aus Ihrer Sicht sein? Gibt es da schon Ideen?
„Es ist noch nicht...
Ich bin auch in der Kommission, die die Apostolische Exhortation vorbereitet; im März,
Ende März, werden wir einen ersten Entwurf haben. Über die Frage Wo haben wir noch
nicht diskutiert. Ja, es wäre auch schön, wenn das in Ägypten wäre! Das Problem ist
nur: Wo sind die Katholiken als Mehrheit? Nur im Libanon. Die größte christliche Gemeinde
in der arabischen Welt ist natürlich Ägypten mit mindestens acht Millionen Menschen;
aber das sind Orthodoxe. Die katholische Kirche ist nicht sehr stark da, wir sind
nur 250.000 Katholiken in ganz Ägypten. Es ist noch eine offene Frage. Es könnte natürlich
auch das Heilige Land sein, aber dort gäbe es viele Probleme.
Ich wäre
froh, wenn das in Ägypten wäre! Vielleicht würden dann die Muslime und die Kopten,
die Orthodoxen, auch etwas spüren vom Geist der katholischen Kirche und des Papstes.“