Die britische Regierung hat offenbar rund 1,85 Millionen Pfund – etwa 2,2 Millionen
Euro – für die Papstreise ausgegeben. Das Geld stamme aus ihrem Entwicklungshilfeetat.
Diese Summe gehe aus der Rechnungsprüfung für das Jahr 2010 hervor. Das teilte der
zuständige Ausschuss des Parlaments in London am Mittwoch mit. „Viele Menschen dürften
darüber ähnlich überrascht sein wie wir“, sagte dessen Vorsitzender Malcolm Bruce.
Die Regierung müsse nun „genau erklären, wofür die Ausgaben getätigt wurden und was
sie mit unserem Entwicklungshilfebudget zu tun haben“, fügte er hinzu. Ein Sprecher
des Entwicklungshilfeministeriums verteidigte die Ausgaben mit dem Hinweis, sie honorierten
das weltweite Engagement der katholischen Kirche in der Entwicklungszusammenarbeit.
Zudem hätten verschiedene Ministerien zur Deckung der Kosten des Papstbesuchs beigetragen.
Die Ausgaben hätten die für Entwicklungsprojekte zur Verfügung stehenden Mittel auch
nicht geschmälert, sagte der Sprecher. Die Regierung habe das Geld im Gegenteil zusätzlich
zur Verfügung gestellt. – Benedikt XVI. hatte sich im September des vergangenen Jahres
vier Tage lang in Großbritannien aufgehalten. Es war die erste Papstreise in das Land
seit einem Besuch von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 1982. Sie soll
insgesamt rund zehn Millionen Pfund gekostet haben.