Nach der Vorstellung
bedeutender Männer und Frauen der Kirche im Mittelalter führte der Papst in seiner
Mittwochskatechese bei der Generalaudienz die Reihe jener Heiligen fort, die als Kirchenlehrer
verehrt werden. Damit schlug Papst Benedikt XVI. in der Audienzhalle die Brücke von
den Mystikerinnen und heiligen Frauen des Mittelalters zu einer der ganz großen Gestalten
der Spiritualität: der heiligen Teresa von Ávila, nach ihrem Ordensnamen Teresa von
Jesus. Geboren 1515 trat sie mit zwanzig Jahren in ein Karmeliterkloster ein.
„Sie
empfand das Klosterleben als anziehend und zugleich als bedrückend. Mit der Reifung
ihres inneren Lebens kam der Heiligen aber die Gewissheit, auch eine Reform des Karmelordens
anzuregen. Sie gründete 1562 in Ávila die erste Gemeinschaft der sogenannten unbeschuhten
Karmelitinnen. Grundlegend wurde für sie dann die Begegnung mit dem heiligen Johannes
vom Kreuz, der sie in der Reform unterstützte und diese für den männlichen Zweig des
Ordens einführte. Teresa entfaltete auch eine reiche literarische Tätigkeit, was sich
unter anderem in bekannten Werken, wie Das Buch meines Lebens, Der Weg der Vollkommenheit
und Die innere Burg, zeigt.“
Ihr ganzes Leben lang habe die heilige Teresa
versucht, in der Gemeinschaft mit Gott das wahre Leben zu finden. Ihr berühmtester
Satz, „solo Dios basta“, „Gott allein genügt“, empfahl der Papst allen Anwesenden.
Unter ihnen waren heute auch einige Karnevalisten:
„Von Herzen grüße ich
alle deutschsprachigen Pilger, heute besonders die Druschki der katholischen sorbischen
Jugend sowie das Kölner Dreigestirn in Begleitung von Kardinal Meisner. Das tiefe
Gottvertrauen der heiligen Teresa, dass „Gott allein genügt“, wollen auch wir uns
immer mehr zu Eigen machen. Dazu schenke der Herr uns seine Gnade.“
Ein
kleiner Fan ist am Mittwoch an den Sicherheitskräften vorbei zum Papst gelaufen. Benedikt
XVI. wechselte einige Worte mit dem Kind, nachdem er die englische Zusammenfassung
seiner Ansprache bei der Generalaudienz vorgetragen hatte. Anschließend lief der Junge
wieder zurück. Auf ein Zeichen des päpstlichen Privatsekretärs Georg Gänswein hin
hatten Schweizergardisten und vatikanische Gendarmerie nicht eingegriffen.