2011-02-01 11:18:12

Vatikan/D: Weiterhin Debatte über Zölibat


Die Debatte über den Zölibat, die von einem offenen Brief deutscher CDU-Politiker ausgeht, hält weiter an. Auch die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ macht den Zölibat in den letzten Tagen häufiger zum Thema. Erneut druckte der „Osservatore“ in seiner Ausgabe von diesem Dienstag eine Stellungnahme des Präfekten der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Mauro Piacenza. Darin schreibt Piacenza, der Zölibat sei „nicht nur für das Priesteramt besonders angemessen“, sondern sei „eng mit dem Wesen des Priesteramtes selbst verbunden“. Schließlich bedeute dieses Amt „eine Teilhabe am Leben Christi, an seiner Identität und darum an seiner Mission“. Der Kardinal wörtlich: „Es ist gewiß kein Zufall, dass die ostkirchlichen Kirchen, die auch viri probati (also „bewährte verheiratete Männer“ zu Priestern) weihen, zur Bischofsweihe absolut keine verheirateten Priester zulassen!“ Piacenza räumt aber ein, dass das päpstliche Lehramt vor dem letzten Konzil in Sachen Zölibat vor allem „auf sakral-rituellen Argumenten insistiert“ habe. Seit dem Konzil hingegen seien mehr „christologisch-pastorale Gründe“ in den Blick gekommen.

Die schismatisch orientierte „Piusbruderschaft“ verteidigt in einer Stellungnahme von diesem Dienstag ebenfalls den Pflichtzölibat in der römischen Kirche. Der deutsche Distriktobere der Piusbrüder, Franz Schmidberger, sieht in der von CDU-Politikern losgetretenen Debatte „offenen Verstoß gegen die Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils“. Er fordere „die betreffenden CDU-Politiker sowie das Zentralkomitée (der deutschen Katholiken) auf, sich unverzüglich an die Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils zu halten und die Erklärung zu widerrufen!“ Und dann kommt der Nachsatz: „Wer bei jeder Diskussion um die Tradition der Kirche die vollumfängliche Anerkennung des Konzil fordern, muss sich auch selber daran halten.“ Einen Satz weiter gibt Schmidberger dann aber zu erkennen, dass die Lefebvre-Anhänger weiter fordert, „jene Teile des
Konzils zu verbessern, die im Widerstreit mit der Tradition stehen“. Der Vatikan verlangt von der Piusbruderschaft eine umfassende Anerkennung der Lehren des Konzils, darunter auch der Beschlüsse zu anderen Religionen und zur Ökumene.

(rv/osservatore/pm 01.02.2011 sk)








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