Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) hat die Deutsche
Bischofskonferenz aufgefordert, die Frage des Zölibats beim Deutschlandbesuch von
Papst Benedikt XVI. zu thematisieren. „Selbstverständlich wäre es vernünftig, wenn
die Bischöfe dieses Thema an vorderster Stelle beim Papstbesuch ansprechen würden“.
Das sagte Teufel der in Ulm erscheinenden „Südwest Presse“. Das Thema werde seit Jahrzehnten
in der Kirche diskutiert. Jeder Bischof sei bis ins Detail damit vertraut. „Da braucht
es keine Vorbereitung. Da braucht es nur Willen und Mut.“ Der Papst wird im September
zu seinem dritten Besuch in Deutschland erwartet. Weiter unterstrich Teufel, er erwarte,
dass sich Benedikt XVI. „daran erinnert, was er als Theologieprofessor vertreten hat“.
Anfang der 1970er Jahre hatte neben anderen auch Joseph Ratzinger an die deutschen
Bischöfe appelliert, den Zölibat der Priester auf den Prüfstand zu stellen. Prominente
CDU-Politiker, darunter Teufel, hatten Mitte Januar in einem Brief an die Bischöfe
gefordert, die Priesterweihe von verheirateten „bewährten Männern“ zuzulassen. Damit
solle dem Priestermangel entgegengewirkt werden.