Das gemeinsame Gebet
der Christen im Nahen Osten ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden im Heiligen Land.
Das sagte der Kustos im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, im Gespräch mit Radio
Vatikan. Die Spaltungen unter den Christen im Nahen Osten seien ohne Zweifel eine
große Hürde im Friedensprozess.
„Das Herz des christlichen Lebens schlägt
in Jerusalem. Und wenn das Herz gut funktioniert und harmonisch arbeitet, dann wirkt
sich das auf den ganzen Körper aus. Das Gebet ist immer der erste Schritt. Denn wenn
wir – wie der Papst sagt – die Erde von oben betrachten sollen, mit den Augen Gottes,
dann müssen wir zunächst alles durch das Gebet verstehen.“
Papst Benedikt
XVI hatte in seinem Angelusgebet am Sonntag zum Gebet für den Frieden im Heiligen
Land aufgerufen. Anlass war der „Dritte Weltgebetstag für den Frieden im Heiligen
Land“ am Sonntag. Ebenfalls appelliert eine „Gebetswoche für die Einheit der Christen
in Jerusalem“ in diesen Tagen an den Frieden in Israel und Palästina. Das Gebet der
Christen sei aber nach wie vor nur der erste Schritt zum Frieden, unterstrich Pizzaballa.
„Die Politik ist das Subjekt, das den Frieden bringen kann. Die Ordensleute,
die öffentliche Meinung und das Gebet sind ganz wesentliche Elemente in der Welt des
Bewusstseins. Diese muss dann aber dann konkretisiert werden und Gestalt annehmen
– und das ist die Aufgabe, die den Politikern zukommt.“
An diesem Montag
ist Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Jerusalem gereist. Sie will sich im Gespräch
mit israelischen Politikern für eine Wiederbelebung des Friedensprozesses stark machen.