2011-01-29 14:22:40

Tunesien: „Todesfälle untersuchen!“


Die Todesfälle im Kontext der Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften müssen unverzüglich untersucht werden. Das fordert die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ in Tunis. Trotz der sich überschlagenden Ereignisse müsse Aufklärung geleistet werde, so ein Sprecher der Organisation bei einer Pressekonferenz. „Die verantwortlichen Einheiten und Befehlsgeber, die anscheinend keine Sicherheitskräfte waren, müssen identifiziert und bestraft werden“, so der Sprecher wörtlich.

Traurige Bilanz: Über 100 Tote
Einen Tag nach erneuten Zusammenstößen zwischen Polizei und regierungskritischen Demonstranten hat sich die Lage in der Hauptstadt Tunis Medienberichten zufolge entspannt. Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi hatte am Donnerstag das Kabinett der Übergangsregierung nach dem Sturz von Präsident Zine El Abidine Ben Ali umgebildet und fünf Minister ausgewechselt. Er selbst blieb aber im Amt und erklärte, die „Übergangsregierung“ habe das klaren Ziel, den Wechsel zur Demokratie einzuleiten. Die zwei größten Herausforderungen, vor denen das Land stehe, seien die Demokratisierung und die Wiederbelebung der Wirtschaft, so der Minister am Freitagabend in einem Fernsehinterview. Zwar habe Tunesien keine große Erfahrung, was den Übergang zu einer Demokratie angehe, das Land habe aber die Verpflichtung, sich dieser Herausforderung zu stellen. Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen bei den Unruhen der letzten Wochen über 100 Menschen ums Leben.

(afp 29.01.2011 pr)








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