Der katholische Psychotherapeut Wunibald Müller hält eine möglichst schnelle finanzielle
Entschädigung der Missbrauchsopfer für wichtig. Das sagte Müller in einem Interview
mit der katholischen Nachrichtenagentur.Weiter forderte der Psychotherapeut als Konsequenz
aus dem Missbrauchsskandal in der Kirche einen offenen Dialog über Sexualität. Sexualität,
Homosexualität und der Zölibat seinen noch immer Tabuthemen in der Kirche, meint Müller.
Der Missbrauchskandal zeige nur, zu welchen Verwerfungen es dadurch kommen könne.
Auch kritisierte er, dass der Klerus das Ansehen der Kirche oft wichtiger genommen
habe die Realität. Die Missbrauchsopfer seien bei alldem zu sehr in den Hintergrund
gerückt. Der Theologe ist Leiter des Recollectio-Hauses in Münsterschwarzach. Dort
berät er Priester und kirchliche Mitarbeitende in Krisensituationen.