2011-01-27 14:05:50

Ägypten/Tunesien: Langer Weg Richtung Demokratie


RealAudioMP3 Bei den Protesten in Ägypten und Tunesien geht es um den Wunsch nach einer neuen gesellschaftlichen Ordnung. Davon ist Adib Fateh Ali überzeugt. Der Arabien-Experte sagt gegenüber Radio Vatikan, dass es dennoch „große Unterschiede“ bei den Demonstrationen in beiden nordafrikanischen Ländern gebe.

„In Tunesien handelt sich um eine spontane Kundgebung, die ihren Ursprung in den wirtschaftlichen Problemen des Landes findet. Konkret geht es darum, dass Menschen dort hungern. In Ägypten sieht die Lage anders aus. Da sind die Proteste eher politisch motiviert. Hinter den meisten Demonstrationen steckt der islamische Fundamentalismus dahinter. Und das ist gefährlich für die ganze Region.“

Die ägyptischen Fundamentalisten, die sich in den vergangenen Wochen gegen die Kopten gewendet haben, würden nun auch direkt die Regierung unter der Führung Husni Mubarak angreifen. Sie werfen ihm vor, zu freundlich gegenüber Israel zu sein und die Interessen der USA zu unterstützen.

„Im Westen hoffen viele auf den ehemaligen Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation, Mohammed ElBaradei. Viele sehen in ihn, den Garant eines friedlichen Übergangs in Ägypten. Doch sowohl in Ägypten als auch in Tunesien gilt dasselbe: der Weg zu einer Demokratie ist lang.“

Trotz des harten Vorgehens der Sicherheitskräfte kam es in der Nacht zum Donnerstag erneut zu heftigen Protesten gegen die Regierung. Dabei wurden in Kairo und auf dem Sinai zwei Menschen getötet und Dutzende verletzt. Am Donnerstag sorgten massive Polizeieinsätze für gespenstische Ruhe im Zentrum von Kairo. Ermutigt vom Umsturz in Tunesien kam es auch im Jemen zu Protesten.

(rv/agenturen 27.01.2011 mg)







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