Ein Vertreter der europäischen Sicherheitsorganisation OSZE ist für einen europäischen
Gedenktag für christliche Märtyrer unserer Zeit. Das sagte der italienische OSZE-Vertreter
Massimo Introvigne am Dienstag bei einer Anhörung im Straßburger Europarat. Introvigne
erinnerte daran, dass drei Viertel aller Fälle von religiöser Verfolgung weltweit
Christen beträfen. Der 7. Mai scheine ihm ein geeigneter Tag für einen Märtyrer-Gedenktag.
An einem 7. Mai hatte im Jahr 2000 der damalige Papst Johannes Paul im römischen Kolosseum
bei einer ökumenischen Veranstaltung an Märtyrer unserer Zeit erinnert. Introvigne
ist OSZE-Beauftragter für den Einsatz gegen Christianophobie. An der Anhörung nahm
auch der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo aus dem syrischen Aleppo teil.
Derweil hat sich der italienische Außenminister Franco Frattini mit der römischen
Basisgemeinschaft Sant`Egidio über das Thema Christenverfolgung beraten. Bei einem
Besuch bei Sant`Egidio im Stadtteil Trastevere unterzeichnete Frattini auch einen
Text, der die Basisgemeinschaft als Vermittler auf internationaler Bühne empfiehlt.
Die italienischen Bischöfe stellten sich bei Beratungen in Ancona hinter einen Vorschlag
von Papst Benedikt, eine internationale Stelle zur Beobachtung von Christianophobie-Fällen
einzurichten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, rückte
„Christianophobie“ in die Nähe von „ethnischer Säuberung“.