Das verkündende und
missionarische Wirken des Priesters ist in der Vergangenheit nie wirklich ausdrücklich
formuliert worden, ist aber unaufgebbarer Teil seiner Identität. Zu diesem Schluss
kommt ein Rundbrief der Kleruskongregation, den der Vatikan gestern veröffentlicht
hat.
Start der Überlegungen des Textes ist die die Botschaft Christi verbreitende
Kirche, ihre Mission. Dieser Auftrag bezieht alle Christen ein, weil alle Teil am
einen Priestertum Jesu haben. Der Rundbrief betont an dieser Stelle die unaufgebbare
Funktion dieser Dimension der Kirche. An dieser Stelle wird auch betont, dass es nicht
nur um die Verbreitung der Frohen Botschaft an Menschen geht, die von Christus bisher
noch nichts wissen, sondern auch um eine erneuerte Evangelisierung nach innen. Es
brauche in allen Bereichen ein verstärktes Engagement, wie es von allen vergangenen
Päpsten immer wieder eingefordert worden sei.
Der Text geht auf die Vollversammlung
der Klerus-Kongregation im März 2009 zurück und trägt das Datum vom 29. Juni 2010,
gestern wurde er offiziell vorgestellt. Als an Priester gerichteter und vom Priestertum
handelnder Text liegt das Schwergewicht auf den ‚tria munera’, auf den drei Aufgaben
oder Diensten des Priesters: den der Heiligung, den der Lehre und den des Leitens.
Eine Predigt von Papst Benedikt aufgreifend müssten diese zuerst als Geschenk, dann
aber als Amt verstanden werden. Alle drei seien je nach ihrer Art dynamisch und deswegen
die Botschaft weitergebend.
Wiederholt wird gesagt, dass die Kirche ihren Blick
in der Verkündigung zuerst auf die Armen richten müsse, Christus folgend. Hier und
auch in anderen Bereichen brauche es neue Wege und erneuerte Motivation.
Der
vollständige Text wird bald auf der Website des Vatikan nachlesbar sein.