Anlässlich des heutigen offiziellen Endes des „Europäischen Jahres 2010 gegen die
Armut und soziale Ausgrenzung“ fordert die Caritas einen ehrgeizigen deutschen Beitrag
zur Armutsbekämpfung. Handlungsspielraum für die deutsche Politik sehe die Caritas
laut einer Pressemitteilung unter anderem in der Debatte um die Regelsätze von Arbeitslosengeld
II. Im vergangenen Jahr sammelte die Caritas im Zuge ihrer europaweiten Kampagne „Zero
Poverty – Gemeinsam gegen Armut“ 170.000 Unterschriften, die der belgischen EU-Ratspräsidentschaft
übergeben worden sind. Leider habe sich die Wahrnehmung der Nöte und Ängste von Menschen,
die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, in unserer Gesellschaft nicht
geändert, bedauert die Caritas. Weil die EU die Ziele ihrer Lissabon-Strategie zur
Eindämmung von Armut und sozialer Ungleichheit bis 2010 verfehlt hatte, sollte das
Aktionsjahr 2010 dem Thema Armut zurück auf die Tagesordnungen der europäischen Regierungen
verhelfen. Vergeblich, wie die Caritas nun eingestehen muss: „Eine breite Debatte
über Ursachen und Auswirkungen von Armut und die zur Bekämpfung notwendigen politischen
Entscheidungen wurde nicht geführt.“ Mit einer neu verabschiedeten Strategie, will
die EU bis zum Jahr 2020 die Zahl der von Armut betroffenen Europäer um 20 Millionen
reduzieren. (pm 25.01.2011 cs)