2011-01-25 16:04:48

Benedikt XVI.: „Tiefer Schmerz“ über Attentat von Moskau


RealAudioMP3 Mit „tiefem Schmerz“ hat Papst Benedikt XVI. auf das Attentat von Moskau reagiert. In einem Beileidstelegramm verurteilt der Papst den „schweren Gewaltakt“ und drückt den Angehörigen der Opfer sein Beileid und seine spirituelle Nähe aus. Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag auf dem Moskauer Mega-Flughafen Domodedowo waren am Montagnachmittag mindestens 35 Menschen, darunter auch ein Deutscher und zwei Briten, ums Leben gekommen. Bei dem Anschlag wurden um die 150 Menschen verletzt, genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Über die möglichen Drahtzieher und Ursachen des Attentats hat Radio Vatikan mit Emanuele Schibotto gesprochen, er ist Chefredakteur der italienischen Zeitschrift für Geopolitik und internationale Beziehungen „Equilibri.it“. Seiner Meinung nach reiht sich das Attentat ein die Attacken russischer Unabhängigkeitskämpfer der letzten Jahre:

„Es gibt verschiedene ja russische Republiken, die Unabhängigkeitbestrebungen zeigen: Nordkaukasus, Tschetschenien, Balkaria, Dagestan usw.. Und da prallen unterschiedliche Interessen aufeinander: Russland will sein Gebiet zusammenhalten, die Republiken wollen mehr Autonomie. Diese Attentate scheine sich in Russland zyklisch zu wiederholen, fast jedes Jahr: 2002, 2003, 2004, im letzten Jahr noch das Attentat auf die Moskauer U-Bahn. Vielleicht hat ja das jetzige Attentat, aber mit solchen Mutmaßungen muss man natürlich vorsichtig sein, etwas mit der international breit anerkannten Unabhängigkeit des Kosovo zu tun: Vielleicht hat diese Anerkennung den russischen Unabhängigkeitskämpfern ja Auftrieb gegeben. Nach dem Motto: Sie haben es im Kosovo geschafft und wir jetzt auch.“

Der russische Staatschef Dmitri Medwedew hatte im Zusammenhang mit dem Attentat von einem „Terroranschlag“ gesprochen und verschärfte Sicherheitsvorkehrungen verordnet. Er verschob seine geplante Reise zum Weltwirtschaftsforum nach Davos. Weltweit wurde der Anschlag von Moskau scharf verurteilt. In Berlin sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel Medwedew ihr „tief empfundenes Mitgefühl“ und den Opfern ihre Anteilnahme aus.

(rv/diverse 25.01.2011 pr)








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