Im Rahmen der Gebetswoche
für die Einheit der Christen hat Papst Benedikt XVI. an diesem Montag die Leitung
der Vereinigung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands in Privataudienz
empfangen. In seiner Ansprache ging der Papst auf das große Vertrauen ein, dass zwischen
den Kirchen gewachsen sei:
„Trotz weiterhin bestehender theologischer Differenzen
in zum Teil fundamentalen Fragen ist ein Miteinander gewachsen, das zunehmend zu einem
Grundstock gelebter Gemeinschaft im Glauben und in der Spiritualität zwischen Lutheranern
und Katholiken wird. Das bereits Erreichte stärkt unsere Zuversicht, im Dialog weiterzugehen,
und so auf dem gemeinsamen Weg zu bleiben, der letztlich Jesus Christus selber ist.
Insoweit ist die Verpflichtung der katholischen Kirche zur Ökumene, wie mein verehrter
Vorgänger Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Ut unum sint gesagt hat, keine
bloße Kommunikationsstrategie in einer sich wandelnden Welt, sondern eine Grundverpflichtung
der Kirche von ihrer Sendung her”.
Auch wenn vielen das gemeinsame Ziel
der vollen und sichtbaren Einheit der Christen viel zu weit entfernt schiene, rief
der Papst dazu auf, die Früchte des bisherigen Dialogs – vor allem im Hinblick auf
das Kirchen- und das Amtsverständnis – mehr als bisher zu rezipieren. Trotzdem werde
es auch immer wieder Schwierigkeiten geben, fügte der Papst an. Bisherige Erfolge,
das Vertrauen der Gesprächspartner und neue Initiativen wir der Dialog zwischen den
lutherischen und der katholischen Kirche in Deutschland zu „Taufe und Kirchengemeinschaft“
und zu „Gott und die Würde des Menschen“ seien aber Grund zur Hoffnung. Der ökumenische
Dialog könne heute von der Wirklichkeit und dem Leben aus dem Glauben in den Kirchen
nicht mehr abgetrennt werden, so Benedikt XVI.