Vatikan/Elfenbeinküste: „Nicht länger im Ungewissen lassen"
Der päpstliche „Friedensminister“
warnt davor, den politischen Konflikt in Elfenbeinküste noch lange offen zu lassen.
Der Prozess der Präsidentschaftswahl müsse zu einem Ende gebracht werden, sagte Kardinal
Peter Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden,
im Gespräch mit Radio Vatikan. Viele Beobachter sehen eine militärische Lösung für
Elfenbeinküste näher rücken. Der Verlierer der Präsidentschaftswahl, Laurent Gbagbo,
weigert sich auch zwei Monate nach dem Urnengang, aus dem Amt zu scheiden. Die Kirche
kann und muss die Politiker dazu auffordern, sich an die Regeln der Demokratie zu
halten, so Kardinal Turkson.
„Eine Wahl wurde abgehalten, einige haben
das Ergebnis nicht akzeptiert. Ich denke, man muss ihre Einwände wohl anhören und
dann zu einer Entscheidung kommen. Tut sich der Verlierer der Wahl schwer damit, seine
Niederlage zu akzeptieren, dann sollten wir - wenn er wirklich der Verlierer ist –
ihm helfen einzusehen, dass es für ihn und das ganze Land gut wäre, die Niederlage
zu akzeptieren. Wenn er denkt, irgendetwas ist bei der Wahl falsch abgelaufen, müssen
wir eingreifen und eine Übereinkunft finden, damit es weitergehen kann. Wir sollten
die Lage nicht zu lange ungewiss halten.“
Die Vereinten Nationen haben
indessen ihr Kontingent an Soldaten in Elfenbeinküste aufgestockt. 2.000 zusätzliche
Blauhelme werden in das krisengeschüttelte Land geschickt. Der Weltsicherheitsrat
drückte seine Sorge über die Lage aus. Er fürchtet Übergriffe von Gbagbo-Anähgern
auf den Wahlsieger Ouattara.