Deutschland: EKD - Differenziertere Bewertung des Afghanistan-Einsatzes
In der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) ändere sich „die Tonlage der Bewertung“
des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. Das erklärte EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus
Schneider der Berliner Tageszeitung „Die Welt“. Laut Schneider sei die innerkirchliche
Diskussion über den Afghanistan-Einsatz seit dem Rücktritt Margot Käßmanns differenzierter
und kundiger geworden. Das habe vor allem damit zu tun, dass die Politik die Mahnungen
der EKD mittlerweile ernster nehme und bei ihren Entscheidungen berücksichtige. So
sei zum Beispiel die von der EKD geforderte Aufstockung der Mittel für die zivile
Aufbauarbeit in Afghanistan zumindest teilweise erfolgt. Die Frage, wie Deutschland
seinen Besatzerstatus überwinden und die Verantwortung an die afghanische Regierung
abtreten kann, will Schneider gemeinsam mit der Politik diskutieren: „Auf einem konkreten
Abzugstermin bestehen wir dabei nicht, doch muss es einen verbindlichen zeitlichen
Rahmen geben, in dem die Voraussetzungen für eine Übergabe der Verantwortung zu schaffen
sind.» (kna 19.01.2011 cs)