2011-01-18 10:17:32

Unsere Serie: Das Zweite Vatikanische Konzil


RealAudioMP3 Von Pater Darius Kowalczyk, Folge 11
Priester müssen sich fernhalten von der Politik. Richtig oder nicht? Es hängt von den Umständen ab. Das Kirchenrecht schreibt vor, dass Kleriker sich nicht an politischen Parteien beteiligen oder Gewerkschaften leiten dürfen. (can 287). Aber wenn die ‚Politik’ als Teilnahme am Gemeinwohl verstanden wird, dass ist klar, dass sie im Interesse auch des Priesters liegen muss.

In jedem Fall gilt das Prinzip aus Gaudium et Spes: Die Kirche darf in keiner Weise mit der politischen Gemeinschaft verwechselt werden noch an irgendein politisches System gebunden sein (GS 76). Der Auftrag der Kirche überschreitet jedes politische Projekt.

Die Konzilskonstitution stellt fest, dass die politische Gemeinschaft und die Kirche unabhängig und autonom voneinander sind. Wir verstehen das aber heute so, dass sich beide um dieselben Menschen kümmern. Außerdem nehmen Laien selbstverständlich am politischen Leben teil.

Das Problem von heute ist nicht die Politisierung von Priestern, sondern der Mangel an politischen Christen, an Menschen, die moralisch und professionell fähig sind, sich als Christen am Gemeinwesen zu beteiligen. Aus der Lehre des Konzils folgt, dass Christen sich nicht aus politischer Aktivität heraushalten sollen. Mehr noch, besonders sie sind gerufen, sich in ihrem Glauben zu beteiligen.

Es ist zu wünschen, dass zum Beispiel in den Institutionen Europas es nicht an Politikern mangelt, die fähig sind, diese Prinzipien in die Praxis umzusetzen.

(rv 18.01.2011 ord)







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